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Wie kann Jesus Gott sein, wenn er sich als Sohn Gottes bezeichnet?

  • Autorenbild: Bruder
    Bruder
  • 18. Juli
  • 12 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Juli

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Gemäß Johannes 5:18 sagte Jesus: "Mein Vater wirkt immer, und ich folge seinem Beispiel."


Nach dieser Antwort waren die Juden erst recht entschlossen, ihn umzubringen. Denn Jesus hatte nicht nur ihre Sabbatvorschriften missachtet, sondern Gott seinen Vater genannt und sich dadurch Gott gleichgestellt.

 

Es geht heute also um die Frage: Wie kann Jesus Gott sein, wenn er sich als Sohn Gottes bezeichnet?


Um genauer zu verstehen, was "Sohn von jemandem bzw. von etwas sein" in der damaligen Welt wirklich bedeutete und warum die Pharisäer die o. a. Aussage Jesu als unmissverständlichen Anspruch Jesu auf Gottheit und Gleichheit mit seinem Vater werteten, muss man tiefer in die Materie der Bibel eintauchen. Diese Frage wird breitflächig von Kritikern, aber auch von Gläubigen behandelt und ist quasi eine der Urfragen des Christentums.

 

Besonders für einen Zeugen Jehovas ist die Frage der Gottheit Jesu nicht eindeutig, da sie ausschließlich Jehova als den alleinigen Gott betrachten, Jesus jedoch als "EINEN Gott". Diese Sichtweise beeinflusst ihr Verständnis von Jesus und seiner Rolle im göttlichen Plan erheblich und führt oft zu dem Vorwurf, Jesus würde in ihrem Glaubensalltag keine Rolle spielen bzw. sie würden gar nicht an Jesus glauben.

 

In den letzten Jahren ist die Diskussion über die Rolle Jesu Christi in der Lehre der leitenden Körperschaft verstärkt aufgekommen. Daher steht die Vermutung im Raum, dass besagte Körperschaft versucht, dem Vorwurf einer vernachlässigten Christologie entgegenzuwirken.


Auch der anstehende Kongress 2025 reflektiert dieses Bestreben, denn auffallend oft wird auf Jesus Christus thematisch Bezug genommen. Interessanterweise geschieht dies jedoch stets in Verbindung mit dem Namen "Jehova", was die Frage aufwirft, inwiefern diese Verbindung die Sichtweise der WTG auf Jesus prägte und welche theologischen Implikationen dies mit sich bringt.

 

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass die WTG das ursprüngliche Volk Israel als ihre "Vorbildorganisation" betrachtet. Obwohl dieser Vergleich weit hergeholt erscheint, könnte dies zumindest auf einen Punkt zutreffen: Die Rolle, die sie Jesus Christus zugestehen.


Obwohl Zeugen Jehovas seine Gottgleichheit als Sohn Gottes ablehnen und diesem Konzept widersprechen, spielt Jesus dennoch eine zentrale Rolle in ihrer Theologie. Diese Sichtweise führt zu einer fundamentalen Differenz in der christlichen Glaubenslehre, die die Akzeptanz seiner Gottheit betrifft. Einfach gesagt: Jehovas Zeugen weisen in ihrer Theologie Jesus Christus eine "besondere Rolle" zu, um seine Gottheit gleich jener seines Vaters Jehova zu verleugnen.

 

In ihrem Buch "Höre auf Gott und lebe für immer" lesen wir auf Seite 16 unter dem Thema "Wer war Jesus?" folgendes:

"Jehova möchte, dass wir noch auf eine andere wichtige Person hören. Lange vor Adam hatte Jehova einen besonderen Engel gemacht. Jehova wollte, dass dieser Engel als Mensch geboren wird. Die Mutter hieß Maria und sie war eine Jungfrau. Das Kind kam in Bethlehem zur Welt und hieß Jesus."

Aha "Jehova möchte, dass wir noch auf eine andere wichtige Person hören". Deshalb "machte er einen besonderen Engel". Das ist also die Rolle, die sie Jesus zuteilen. Ich denke, diskriminierender geht es kaum noch.

 

Ist dir aufgefallen, wie häufig der Name "Jehova" in diesem kurzen Absatz erwähnt wird? Dies könnte darauf hinweisen, dass der Autor besonders die göttliche Identität Jesu und die Beziehung zu ihm herunterspielen will, was für das Verständnis seiner Rolle seitens der WTG zentral sein könnte.

 

In den Augen der Nachfolger der geistlichen Klasse der "Vorbildisraeliten", der heutigen menschlichen Führer der WTG, ist Jesus demnach ein besonderer Engel. Die WTG betont lediglich seine Rolle als Gesandter Gottes, der übernatürliche Botschaften übermittelt und auf den wir hören sollen, aber seine göttliche Natur tritt in den Hintergrund. Weiter heißt es:

"Gott hat keine Frau und keine Kinder in dem Sinn, wie wir es kennen. Er hat alles Leben erschaffen. Wir Menschen sind so gemacht, dass wir seine Eigenschaften nachahmen können. Deshalb wird der erste Mensch, den Gott erschuf, Adam, als ein „Sohn Gottes“ bezeichnet. Bei Jesus ist es ähnlich: Er wird „der Sohn Gottes“ genannt, weil er mit Eigenschaften erschaffen wurde, wie sein Vater sie hat."

Lasst uns noch einmal darüber nachdenken: "Gott hat uns Menschen erschaffen, und weil wir seine Eigenschaften nachahmen können, sind wir Söhne oder Kinder Gottes." Und bei Jesus soll es ähnlich sein, weil er Eigenschaften hat wie sein Vater.

 

Wenn wir Menschen nur Kinder Gottes sind, wenn wir seine Eigenschaften hervorbringen, könnten wir niemals Kinder Gottes sein, denn ein Kind Gottes kann nur werden, wer das Opfer Jesu annimmt. Doch das ist gemäß der Lehre der Wachtturmorganisation den meisten nicht möglich.


Diese Aussage reduziert die Sohnschaft Jesu auf die Eigenschaften Gottes. Sie negiert die Göttlichkeit Jesu und stellt ihn als Geschöpf Jehovas dar. Dies widerspricht der biblischen Lehre, nach der Jesu Opfertod die einzige Möglichkeit ist, ein Kind Gottes zu sein. Die Schrift verdeutlicht, dass Jesus eine einzigartige Beziehung zu Gott hat, die weit über jene eines geschaffenen Wesens hinausgeht. Somit steht die Frage im Raum:

 

Wie kann Jesus Gott sein, wenn er sich selbst als Sohn Gottes bezeichnet?


Der Begriff "Sohn Gottes" bedeutet vielleicht nicht das, was du glaubst oder bisher gemeint hast.


Viele gehen davon aus, dass der Titel "Sohn" bedeutet, dass jemand geringer ist oder jemanden untergeordnet. Aber das ist überhaupt nicht der Fall, es ist nicht so wie bei Eltern und Kindern, wenn für Jesus der Begriff "Sohn" verwendet wird. Die wahre Identität Jesu ist besser zu verstehen, wenn wir wissen was der Begriff Sohn Gottes wirklich bedeutet.


Die Wendung "Sohn Gottes" bezieht sich auf GLEICHHEIT, nicht auf eine untergeordnete Stellung, d. h. auf "niedriger, untergeordnet, Minderwertigkeit" oder "Unterlegenheit". Nein, im alten jüdischen Denken bedeutete der Begriff "Sohn von jemandem bzw. von etwas sein", die GLEICHE NATUR zu haben. Sich selbst als Sohn Gottes zu bezeichnen bedeutete also nicht, Anspruch auf einen niedrigeren Titel zu erheben - es war ein göttlicher Anspruch.

 

Im Johannes 5:18 lesen wir "Darum suchten die Juden" - sprich: "die Führer der jüdischen Elite" - "ihn zu töten, nicht nur weil er den Sabbat brach, sondern Gott seinen Vater nannte. Damit machte er sich selbst Gott gleich."

 

In Johannes 10:30 sagt Jesu deshalb: "Ich und der Vater sind eins", und in Johannes 14:9 "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen." Damit macht er mindestens klar: Ich, Jesus Christus, stehe mit dem Vater auf einer Stufe, ich bin eins mit ihm nicht als gleiche Person, aber gleich in der Position.

 

In den Schriften der WTG wurde Johannes 14:9 "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" jedoch wie folgt erklärt g79 22. 5. S. 27-28:

"Diejenigen, die Jesus beobachteten, beobachteten gewissermaßen, wie Gott handelte, denn alles, was Jesus tat, war in völliger Harmonie mit dem Willen Gottes. Der Bibelkommentator Albert Barnes drückt diesen Gedanken treffend aus, wenn er in seiner Erklärung zu Johannes 14:9 sagt: “Hat den Vater gesehen. Dies kann sich nicht auf das Wesen oder die Natur Gottes beziehen, denn er ist unsichtbar, und in dieser Hinsicht hat kein Mensch Gott jemals gesehen. Wenn es heißt, daß Gott gesehen wird, ist damit nur gemeint, daß etwas über ihn offenbar gemacht worden ist oder daß etwas über ihn sichtbar gemacht worden ist, damit wir seinen Charakter, seinen Willen und seine Pläne kennenlernen können. ... Erkenntnis über den Sohn zu haben bedeutete natürlich gleichzeitig, Erkenntnis über den Vater zu haben. Sie stimmten in ihrer Natur und in ihren Eigenschaften so völlig überein, daß derjenige, der den einen verstand, auch den anderen verstand.” (Vergleiche Johannes 10:30.)"

Tut mir leid, aber für mich ist diese Erklärung widersprüchlich, denn einmal wird gesagt "Das kann sich nicht auf die Natur Gottes beziehen", um dann heißt es "Sie stimmten in ihrer Natur und in ihren Eigenschaften überein". Irgendwie ist da etwas unklar.

 

Ohne jetzt auf alle Einzelheiten dieser Aussage einzugehen eines wird deutlich: Die Gleichheit Jesu mit seinem Vater werden von der WTG auf die Persönlichkeit und die Eigenschaften seines Vaters reduziert. Jedoch verstanden die Juden das anders. Sie erkannten genau, was Jesus behauptete sie wussten es GANZ genau.


Auch die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas versteht, so wie die jüdischen Anführer damals, dass Jesus von sich als Gottes Sohn und damit als Gott sprach, und sehen in seiner Aussage eine Demütigung Jehovas. Um das zu vermeiden, bezeichnet die WTG Jesus bewusst als eine Art "Untergott". Und auf den Anspruch Jesu auf Gottheit reagieren sie, wie die damaligen Juden ihrer "Vorbildorganisation", heftig, siehe Johannes 10:33:

"Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen Gotteslästerung, weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst."

Mit dem Anspruch, der Sohn Gottes zu sein, machte sich Jesus demnach in den Augen der jüdischen Führer zu Gott. Das heißt, das Wort "Sohn" bringt eine Beziehung zum Ausdruck nicht einen Ursprung. Jesus hat nicht gesagt "Ich habe einen Anfang". Jesus hat keinen zeitlichen Anfang. Er hat zwar "eine Art Anfang", aber außerhalb von Raum und Zeit und wurde "aus dem Vater gezeugt" oder "geboren", siehe Spr 8:22 "JHWH besaß (hebr. qānānī, formte, gestaltete - aber nicht 'erschuf') mich im Anfang seines Weges, vor seinen Werken von jeher."


Er hat keinen zeitlichen Anfang und war von seiner "Zeugung" im Schoß des Vaters an eins mit dem Vater. Er ist der ewige Sohn, vom Vater gesandt, aber nicht vom Vater erschaffen – es ist extrem wichtig, dies zu verstehen. Jesus ist kein "erschaffener Gott". In Johannes 1 wird deutlich gesagt:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden, durch das Wort, und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist."

Die WTG argumentiert hier jedoch, Johannes 1:1 beweise nicht, dass Jesus Gott sei, sondern dass er "eine besondere Beziehung zu Gott" habe. Jesus sei zwar das "Wort, das bei Gott war", aber sie definiert ihn als "eine untergeordnete Gottheit" oder weisen ihm eine "besondere Rolle" zu. Dabei berufen sich Jehovas Zeugen auf Johannes 14:28 "Mein Vater ist größer als ich".

 

Jesus hat zwei "Daseinsformen", eine menschliche und eine göttliche; in DIESEM Vers bezieht er sich auf seine menschliche Form.


Die Aussage "Der Vater ist größer als ich" wird oft als Hinweis darauf verstanden, dass Gott der Vater eine Autoritätsposition über dem Sohn einnimmt.


Die Bedeutung von "größer":


Es ist wichtig zu beachten, dass die Aussage "größer" hier nicht unbedingt eine "Hierarchie der Wesenheiten" impliziert. Es könnte sich auf die Rolle oder den Ursprung beziehen, da der Vater als Quelle allen Seins angesehen wird. Obwohl der Vater als größer betrachtet wird, wird der Sohn dennoch als gleichwertig mit dem Vater im Wesen angesehen. Er ist nicht einfach ein Geschöpf, sondern Gottes Sohn in einem einzigartigen Sinn.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die christliche Theologie Gott den Vater als größer betrachtet als den Sohn, aber beide als eins in Wesen und Zweck, so wie es auch im Konzept der Dreieinigkeit gelehrt wird.


Johannes 1:1 belegt, dass Jesus nicht erschaffen wurde, sondern von ewiger Existenz ist, wie sein Vater. Diese Sichtweise besagt im Verständnis mit anderen Aussagen des NT, dass alles, was geschaffen wurde, durch Jesus geschah; er ist die Quelle allen Lebens.


Doch es gibt noch etwas anderes, das im besten Fall merkwürdig erscheint, wenn man von der Lehre der WTG ausgeht. Kannst du dir vorstellen, dass Gott einen besonderen Engel erschuf, um die Menschheit zu retten? Ich nicht. Was wäre das für ein Gott? Im o. a. Zitat aus dem WTG-Buch "Höre auf Gott und lebe für immer" lasen wir "Jehova möchte, dass wir auf eine andere wichtige Person hören; er machte einen besonderen Engel, der dann als Mensch geboren werden sollte, um uns zu erretten".


In Johannes 1:1 lesen wir:

"Und das Wort (also Gott, das Wort Jesus) wurde Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater voller Gnade und Wahrheit."

D. h.: Gott in Gestalt des Wortes wurde Fleisch und wirkte unter Menschen als der "Eingeborene", d. h. der vom Vater Einziggezeugte.

 

Viele haben ein Problem mit dem Wort "eingeboren" oder "einziggezeugt", doch das sollte kein Hindernis sein. Es ist die Übersetzung des griechischen Begriffs "monogenes", der auch in Johannes 3:16 verwendet wird:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen (monogenes) Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat."

Das Wort "eingeborener" bzw. "einziggezeugter" bedeutet nicht, dass Jesus im menschlichen Sinne geboren wurde; es beschreibt seine Einzigartigkeit. Er ist der einzige ungeschaffene Sohn Gottes, einzigartig in seiner Art und Beziehung zum Vater.

 

Und wie ist zu verstehen, wenn die Bibel sagt, dass der Sohn "gezeugt" wurde,

wie im zweiten Psalm geschrieben steht "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"?

 

Es ist wahr: Jesus wurde als Mensch geboren. Doch wurde er nicht durch das Wirken des Mannes Joseph gezeugt Johannes 1:13:

"Nicht aus menschlichem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren." 

Ja, es war Gott selbst, der Heilige Geist, der Jesus Christus als Menschen zeugte wie in Psalm 2:7 prophezeit wurde. Es ist also nicht so, dass Jesus geschaffen oder gezeugt worden wäre, und dann hätte der Sohn alles andere erschaffen. Nein, davon kann nicht die Rede sein.

 

Fassen wir zusammen. Jesus ist nicht Gottes Sohn in dem Sinne, wie wir uns menschliche Söhne vorstellen. Jesus wurde als Mensch geboren, aber nicht als Gott geschaffen. Jesus, das Wort, war Gott und von Anfang an bei Gott dem Vater und wie sein Vater der Allmächtige ohne Anfang und Ende.

 

In Offenbarung 22:13 sagt Jesus von sich selbst: "Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte". Dies bedeutet, dass er vom Anfang bis zum Ende aller Zeit existiert.


Diese Selbstbezeichnung zeigt, dass Jesus nicht nur ein Teil der Geschichte ist, sondern der Schöpfer und Vollender der Geschichte. Er ist derjenige, der den Anfang und das Ende kontrolliert und alles in seiner Hand hält.


Die WTG wendet diesen Vers auf Jehova Gott an. Doch woran kann man festmachen, das hier Jesus gemeint ist? Lesen wir auch Vers 12 und 16 aus der "Neuen-Welt-Übersetzung:

"Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um allen zu vergelten, was sie getan haben. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Ich, Jesus, sandte meinen Engel, um euch das alles für die Versammlungen zu bezeugen."

Jesus spricht hier und sagt "Ich komme bald und mein Lohn mit mir ... Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende ... Ich, Jesus, sandte meinen Engel". Gottes Sohn, Jesus Christus, besitzt dieselbe Natur wie sein Vater und bezeichnet sich daher zu Recht als "das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende".


Diese Aussage bedeutet, dass Jesus von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert und alles in sich vereint, was auch mit allen anderen Aussagen bezüglich Jesus übereinstimmt. Er ist der Ursprung und das Ziel von allem.


Zum Schluss lasst uns noch einmal auf Johannes 14:28 eingehen, ein Vers, der von Jehovas Zeugen gerne angeführt wird, wo Jesus sagte „Mein Vater ist größer als ich".


Dies wird von Jehovas Zeugen angeführt, um die Rolle und hierarchische Struktur bezüglich des Verhältnisses zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn zu untermauern.


Auf den ersten Blick scheint diese Aussage die Überlegenheit des Vaters gegenüber dem Sohn zu belegen. Doch bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass wir sowohl den Kontext als auch die Natur Jesu in diesem Vers berücksichtigen müssen. Aus dem Kontext ist zu erkennen, dass es nicht Jesu Absicht war, seinen Jünger zu erklären, wer die größere und wichtigere Rolle in ihrem Leben spielen sollte.

 

Wir müssen verstehen, dass Jesus sowohl eine menschliche als auch eine göttliche Natur hat. In seiner menschlichen Form war er Begrenzungen und Abhängigkeiten unterworfen, die typisch für die menschliche Existenz sind. Dies zeigt, dass Jesus von seiner Menschlichkeit spricht, was nicht als "Beweis der größeren Größe des Vaters" gegenüber Jesus verwendet werden kann. Diese Aussage kann nicht als definitive Erklärung einer hierarchischen Ordnung zwischen Vater und Sohn verstanden werden, sondern vielmehr als ein Ausdruck der Beziehung und des Gehorsams gegenüber Gott dem Vater aufseiten DES MENSCHENWESENS Jesu.

 

Somit ist es entscheidend, die duale Natur Jesu zu berücksichtigen und zu verstehen, dass seine Aussage im Kontext seines menschlichen Daseins und seiner menschlichen Erfahrung zu sehen ist.

 

Obwohl ein Vater immer als "größer" als ein Sohn betrachtet wird, wird der Sohn dennoch als gleichwertig mit dem Vater im Wesen, als von gleicher Natur angesehen. Er ist nicht einfach ein Geschöpf, sondern Gottes Sohn in einem einzigartigen Sinn.


Jesus war als "der Eine vom Vater Gesandte", geheiligt oder abgesondert und in die Welt gesandt. In dieser Rolle wurde der fleischgewordene Sohn dem Vater unterworfen.

"Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, außer was er den Vater tun sieht." Joh 5,19

Diese und ähnliche Schriftstellen beziehen sich auf die Stellung, die der Sohn im Verhältnis zu dem Vater einnahm, als er Mensch wurde. Wir unterscheiden deshalb zwischen dem, was der Herr Jesus grundsätzlich war und ist – nämlich Gott gleich – und dem, was er als Mensch in seiner Beziehung zum Vater wurde: Dem Willen des Vaters unterwürfig.

 

Vor diesem Hintergrund ist auch Philipper 2:6 und 7 zu verstehen:

"Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod." 

Inwieweit diese Aussage als Beleg der Dreieinigkeitslehre anwendbar ist – eigentlich müsste man von einer "Zweieinigkeit" reden, wenn man den Heiligen Geist nicht als eine Person betrachtet - bleibt für uns Menschen ein Geheimnis Gottes.   


Diese Frage sollte als Geheimnis Gottes betrachtet werden, welches so tiefgründig ist, dass es unser menschliches Begriffsvermögen übersteigt. Bestimmt wird niemand gerichtet oder verurteilt werden, weil er dieses Geheimnis nicht erfassen kann. Betrachte die Dreieinigkeitslehre als Versuch von Menschen, das Verhältnis zwischen Vater und Sohn zu erklären. Den Heiligen Geist können wir als Person allerdings ausschließen. Aber auch eine "Zweieinigkeit" bleibt für uns Menschen ein unergründliches Mysterium, das unseren Verstand übersteigt.

33 Kommentare


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Für alle verirrten und verwirrten hier auf BIA. Man (Frau auch) gebe im Netz ein:


ebtc.org/Lektionen


Dort wird unter der Lektion 7: Die Person und der Dienst des Heiligen Geistes erklärt.


Da werden Sie geholfen, sogar online.


Bei Zweifelsfragen, wir ZwoDreier sind immer für Euch da.


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Matthäus 7:21-23 SCH2000

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Hoffnung für alleSchlachterLutherElberfelder

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!


Der Heilige Geist handelt zeitlos und ist diesem LGBTQAI Zeitgeist nicht unterworfen und der Herr wird Hurer und Gottlose richten.


In dieser Hinsicht ist Gottes Wort eindeutig und kann nicht beliebig zurechtgebastelt werden.


Und wenn jemand eine anderes Evangelium verbreitet, auf den trifft…


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M.N.
22. Juli

Jetzt gebe ich zu diesem zigfach durchgekauten 3E-Thema auch noch meinen Senf dazu und breite das aus, was ich bereits früher versucht habe rüberzubringen, scheinbar ohne Erfolg.


Das Problem ist, dass nicht verstanden wird, was es mit dieser "Gott(heit)" auf sich hat, der gemäß RICHTIGER 3E-Lehre (nicht dem Unsinn, den die WTG und andere daraus machen) alle 3 Personen der Gottheit angehören (die Frage der Personenhaftigkeit des Heiligen Geistes soll hier der Einfachheit halber ignoriert werden).


Es scheint, dass nicht verstanden wird, dass wir es nicht mit VIER "Personen" zu tun haben, wenn wir sagen: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind jeweils eine Person. Das bedeutet NICHT, dass es da NOCH eine, aus diesen 3 gebildete Person…


ree

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Nicht zu vergessen die Antigravitationsliegen aus Star Trek

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Jesus gebrauchte das Wort "Sohn" so, wie es die Menschen damals verstanden -- und so, wie man es heute normalerweise assoziiert.

Er sagte beispielsweise NICHT: Ich bin der Zwillingsbruder Gottes!


Der Unterschied in ihrer Existenz/Rolle/Abhängigkeit/Beziehung zueinander wurde damit schon ziemlich deutlich.

Selbstverständlich war Jesus selbst ganz Gott in seiner Göttlichkeit -- aber nicht derselbe Gott wie sein Vater.


  1. Korinther 15:22-28, Elb:

    "Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. 23 Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: ⟨der⟩ Erstling, Christus; sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft; 24 dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat. 25 Denn er muss herrschen, bis er alle…


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Schilo
22. Juli
Antwort an

Bin Grad ein wenig verwirrt.

Dir gefällt, dass ZwoDrei.Fossil sich beschwert, solchen Unsinn lesen zu müssen. Diese Wortwahl gefällt mir ganz und gar nicht.


Dieses Forum dient dem Austausch unterschiedlicher Ansichten auf respektvolle Art und Weise. Das wurde schon zigmal durchgekaut!


Wer mit wem warum Zoff hat, ist ein privates Ding. Das macht man doch bitte, bitte privat untereinander aus. Die Auswüchse und Ergüsse die hier stattfanden sind endlich so gut wie vorbei. Belassen wirs doch so.


Ich möchte mich hier vernünftig über geistliche Themen unterhalten können. Nicht mehr und nicht weniger.


LG Schilo


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pit
pit
18. Juli

Super Artikel. Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.

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lila.lucky
lila.lucky
18. Juli
Antwort an

Nächstenliebe unter Biker

https://youtube.com/shorts/eWQl2ikU7bo

Wirklich herzlich! 😍😍😍

Hätten Sie auch ohne Cam mit einer MZ, Suzi, Indian, Dnepr oder BMW oder oder oder ebenso gemacht. Okay, BMW weiß ich jetzt nicht... 😄😁😆

Es liegt weniger am Modell, mehr am Fahrer. Es liegt auch nie am Hund 🐶, mehr am Hundehalter. 😉😙

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