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  • Bruder

Selbstzweifel und ein schlechtes Gewissen




der Leistungsglaube der Zeugen Jehovas



Heute möchten wir uns einmal mit dem „Leistungsglauben“ der Zeugen Jehovas befassen. Anlass ist ein JW-Broadcast Beitrag vom März 2023, der anhand einiger Beispiele aufzeigt, was die WTG im Namen Jehovas von einem Christen erwartet. Dieser „Leistungsglaube“ hat ist im Herz der Jehovas Zeugen tief verwurzelt, so dass diese, im Herzen zutiefst lieben Menschen, getriebene der WT-Organisation sind.

Schauen wir uns hierzu einige Scenen aus dem JW-Broadcast Beitrag vom März 2023 an. Wir sehen eine Zeugin Jehovas, die damit kämpft den vorgegebenen Zielen von der WTG, die sie zu ihren eigenen gemacht hat, gerecht zu werden.


Jeder, der einmal ein Zeuge Jehovas war kennt das Gefühl, den Anforderungen der WTG nicht genügen zu können. Die im Video beschriebene Zeugin Jehovas ist zu bedauern, wenn man sieht wie sie wegen ihres schlechten Gewissen nicht einschlafen kann.

Jedem Zeugen Jehovas der ähnliches erlebt hat sei versichert, dieses "Leistungsevangelium“ hat nichts mit dem Evangelium zu tun, das Jesus verkündigte. Und weil Jehovas Zeugen Christus nicht wirklich kennen, können die meisten mit diesem Druck nicht umgehen.


Jesus fordert seine Nachfolger auf: "kommt her zu mir alle die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben. Math. 11:28


Doch ein Zeuge Jehovas betet nicht zu Jesus Christus um Trost zu finden. Jehovas Zeugen schütten ihr Herz nicht vor ihm aus, und begeben sich nicht in die Hand des guten Hirten. Sie suchen Trost bei dem sogenannten „treuen und verständigen Sklaven“, der für sie die Stelle Jesu einnimmt. Und dieser lenkt die Aufmerksamkeit der Entmutigten nicht auf Jesus Christus, wie auch dieses Video belegt.

Hören wir weiter, was die WTG in ihrem Beitrag, der ja eine Ermunterung sein soll, anbietet.

Zwei Älteste besuchen sie um sie zu "Ermuntern" und lesen mit ihr einen Bibelvers.

Welchen Bibeltext die Ältesten mit ihr betrachtet bleibt dabei offen, aber sicherlich nicht Matthäus 11:28 - „ kommt her zu mir alle die ihr mühselig und beladen seid und ich werde euch Ruhe geben“.

Sie haben der bedrückten und entmutigten Zeugin die „SKE“ (wahrscheinlich eine besondere Pionierschule) nicht ausgeredet, nein sie haben ihr empfohlen erst einmal ihre Gefühle in den Griff zu bekommen, was immer auch damit gemeint ist. Doch die wichtige Frage in diesem Zusammenhang - wer ist für ihre negativen Gefühle verantwortlich, bleibt ausgeklammert.


Die Ältesten der Versammlung haben ihr offenbar nicht gesagt das sie, die WTG, für ihr schlechtes Gewissen mit verantwortlich ist, und Christus nichts von ihr erwartet was sie nicht zu leisten vermag. Im Gegenteil, sie sollte sich auf ihre Gefühle und ihre Gesundheit konzentrieren, dann würde sie mit der Hilfe Jehovas ihre Ziele erreichen.


Jesus warnte vor Hirten wie die damaligen geistigen Führer der Juden, die sich immer noch dem Gesetz verpflichtet sahen und ebenfalls auf ihre Leistung vertrauten, und nicht auf die Gnade Gottes, die sich in Jesus offenbarte.

„Sie denken sich schwere, fast unerträgliche Forderungen aus und bürden sie den Menschen auf, doch sie selbst rühren keinen Finger, um diese Lasten zu tragen“. Matthäus 23:4

Diese Ältesten kennen selbst nicht die Ruhe in Gott und das heilsame Leben aus dem Sein, und nicht aus dem Tun. Ihnen wurde selbst nicht gelehrt, dass Gott von seinen Kindern keine Leistung im Sinne der WTG erwartet.

Tatsächlich stützt die WTG ihren „Predigtdienstauftrag“ im Wesentlichen auf Matthäus 24 und 28 und konstruiert mit diesen beiden Versen ein Erfordernis, von dessen Erfüllung die Rettung abhängig gemacht wird.


Wer aber seine Liebe durch Erfüllung gewisser Aktivitäten beweisen muss, der hat es schwer, sehr schwer. Der Rat der Ältesten, sich auf religiöse Ziel zu konzentrieren, Gefühle in den Griff zu bekommen und auf die Gesundheit zu achten hat der Zeugin deshalb auch nicht wirklich geholfen, wie der weitere Verlauf dieser Geschichte zeigt.


Selbstzweifel und ein schlechtes Gewissen bleiben bestehen, und wurde von den Ältesten, wenn auch sicherlich nicht bewusst, weiter verstärkt: "ich habe alles Mögliche versucht, was stimmt nicht mit mir?


Ja, die Ältesten kennen keine andere Lösung dieses Problems, wurden sie doch selbst in dieser Denke erzogen. Nicht aufgeben, arbeite an deiner Persönlichkeit und gib dein Bestes, dann wird dir der Segen Gottes zuteilwerden und nichts wird dir unmöglich sein.

Ich frage mich, warum die befreundete Glaubensschwester nicht mit ihr betete, um das Problem vor Gott oder Jesus zu bringen. Stattdessen doktert sie nur auf der menschlich/logischen Ebene herum. Dabei könnte die Frage: „was stimmt nicht mit mir“ ein Türöffner sein.

Warum verweist sie nicht darauf, wie wertvoll es ist zu wissen, das Jesus Christus von seinen Schafen keine Leistung erwartet? Ganz einfach, weil auch sie es selbst nicht gelernt und erfahren hat. Von Anfang an geht es bei Jehovas Zeugen um Leistung. Schon die Zulassung zur Taufe ist abhängig von der Beteiligung am sogenannten Predigtdienst, wer sich nicht an der Verkündigung beteiligt, wird zur Taufe nicht zu gelassen. Die christliche Reue und der Glaube an die Erlösung durch Christus werden verbunden mit Leistungen im Sinne der WTG.


Im Leben eines Christen gibt schon genügend Stress. Doch für diesen alltäglichen Stress gibt es eine Oase, zu der ein Christ immer wieder flüchten kann. Diese lebendige Beziehung zu Christus bringt das Herz zur Ruhe. Doch das Leistungsevangelium, welches die WTG lehrt und einfordert sorgt für Stress und Sorgen, die Christus uns niemals aufbürden würde.


Eine Interessierte in diesem Beispiel-Video, Lilly, möchte sich taufen lassen, eine Entscheidung, über die sich ein Christ freuen könnte. Aber sie ist alles andere als freudig gestimmt, sie ist voller Sorge. Die Anforderungen der WTG hindern sie, diesen Schritt freudig entgegenzusehen. Stattdessen macht sie sich Sorgen, ob sie das alles zu schaffen kann, was die beiden eifrigen "Bibellehrer" ihr vorleben.

In diesem Punkt ist die WTG erstaunlich ehrlich, denn sie weiß genau warum immer weniger Interessierte bereit sind sich, - wie sie sagt- „Jehova hinzugeben“.

Werden die beiden Zeugen, die sich ja als Bibellehrer bezeichnen, ihr deutlich machen, dass allein der Glaube an Jesus Christus genügt, dass keine Leistung von uns benötigt wird, sondern nur der Glaube an Christus? Dass Jesus Christus schon alles für ihre Rettung getan hat und man dies nur noch annehmen braucht?

(Die Erfordernisse der christlichen Taufe werden hier näher erläutert).

Micha 6:8, wirklich schöner Bibeltext, wird besprochen. Dieser Text wurde von der WTG im Zusammenhang mit dem Predigtdiensterfordernis kaum angeführt, widerspricht er doch in seiner Kernaussagen dem Leistungsevangelium der WTG. Dort lesen wir:

"Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Erwähnenswert ist an dieser Stelle das die WTG in ihrer NWÜ Micha 6:8 mit vielen erklärenden Fußnoten versehen hat, die den Sinn von Micha 6:8 ihren Vorstellungen anpasst, was Gott von uns Menschen erwartet, anpasst. Lesen wir Micha 6:8 in der NWÜ mit den angeführten Fußnoten.

*? Nur dies: Recht zu üben*,+ Loyalität von Herzen zu lieben*+und deinen Weg bescheiden+ mit deinem Gott zu gehen!+

Das der WTG dieser Text in seiner einfachen Aussage nicht so richtig zusagt zeigt sich darin, dass sie diesem Vers durch erklärende Fußnoten in ihrem Sinn fast unmerklich manipuliert.

Anstelle von „Güte zu lieben“ übersetzt sie „loyale Liebe zu lieben“ oder

(Die WTG erwähnt den Begriff Loyalität gerne um Loyalität der Organisation gegenüber einzufordern).


Und noch eine leichte Manipulation stellen wir fest, wenn sie suggeriert, Gott fordert etwas zurück. Ja, Gott hat und mitgeteilt, was er von uns Menschen erwartet – haltet euch an das, was Recht ist, begegnet anderen mit Güte, und lebt in Ehrfurcht vor Gott!


Gott fordert nichts zurück, er ist ein Gott der Güte, und hat uns durch Christus gezeigt was er unter Güte und Barmherzigkeit versteht.


Leider reduziert die WTG unsere Liebesbeweise unseren Mitmenschen gegenüber in erster Linie auf den Zeiteinsatz im Predigtdienst. Und so schiebt die WTG in ihrem Videodrama mit Micha 6:8 die Hürde zwar etwas nach unten, bleibt aber im Grund bei ihrem „Leistungsglauben“.


Die am Anfang gestresste, uns nun aber als fröhliche Zeugin präsentiert wird, will weiter ihre Ziele verfolgen. Ihr fehlt anscheinend völlig der Glaube an das Opfer Jesu. Sie glaubt die Anerkennung Gottes durch das Erreichen von Zielen festzumachen, Ziele die ihr von der WTG vorgegeben werden.

Sicherlich, unser Gott und Hirte freut sich, wenn wir seinen Auftrag aus Dankbarkeit erfüllen und seine Botschaft im Rahmen unserer Möglichkeiten verkünden. Aber das Verkündigen der guten Botschaft ist kein Erfordernis für die eigene Rettung.

Ich weiß das einem Zeugen jetzt sofort einige Bibelstellen einfallen, die er als Gegenbeweis anführen möchte. Doch an andere Stelle wurde hier schon belegt das diese Verse aus dem Kontext gerissen wurden und nichts mit dem Leistungsevangelium der WTG zu tun haben.


Nun, welche Lehre sollen Zeugen Jehovas aus diesem Videobeitrag ziehen. Es wird Verständnis für alle diejenigen eigefordert die Selbstzweifel haben, - das ist sicherlich gut. Auch sollten die Verzagten anhand dieses Beispiel erkennen, das Menschen für Jehova auch dann noch wertvoll sind, wenn sie für sich „realistische und reduzierte Ziele“ verfolgen.

Das hört sich für viele Zeugen zunächst erst einmal tröstlich an. In dem Gefühl, der Sklave ist doch sehr „liebevoll zu mir“, werden sie ihm weiter dankbar vertrauen und folgen.

Doch hören wir uns noch die Abschlussbemerkung des Moderators an und eine Erfahrung, und wir werden feststellen, die WTG ist von ihrem Leistungsevangelium keinen Schritt zurück gegangen.


Die WTG erwartet immer das Beste. Ich bin überzeugt, dass dieser Videobeitrag für die meisten Zeugen der Beweis einer liebevoll Organisation Jehovas ist, und sie nicht bemerken wie geschickt verpackt sie ihr Leistungsevangelium hier dennoch verbreitet. Dies wird dann auch am Ende dieses Videos deutlich.

Ein todkranker Zeuge Jehovas, Felix, erklärt in seiner Not welches Ziel er dennoch verfolgt „Er möchte Jehova noch in seinen letzten Stunden bis zu seinem Tod, sein Bestes geben“!

In beiden Videos ist nicht ein einziges Mal von Jesus Christus gesprochen worden. Im Gegenteil, es wird ein Leistungsglaube bis zum Tod propagandiert.

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