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  • Bruder

Schütze dich vor Abtrünnigen



Im Arbeitsheft Mai und Juni 2023 geht es, mal wieder, um das Thema Abtrünnige, Zitat:

„Satan und die, die unter seinem Einfluss stehen, vermischen oft Wahrheit mit Lüge, um unseren Glauben zu untergraben“

„Satan und die, die unter seinem Einfluss stehen, vermischen also Wahrheit mit Lüge, um unseren Glauben zu untergraben. Das ist ohne Zweifel richtig, die Frage ist nur, wer sind diejenigen, die unter seinem Einfluss stehen?


Die Antwort auf diese Frage soll der angeführte Text aus 2Ko 11:3 geben. Das die WTG die Stirn hat in diesem Zusammenhang 2. Korinther, Kapitel 11 Vers 3 anzuführen ist gelinde gesagt dreist, den für Paulus stehen diejenigen unter dem Einfluss Satans, die ihre Verbindung zu Christus verloren haben.


Ich habe mir ja angewöhnt die angegebenen Bibeltexte der WTG im Zweifel immer mit anderen Übersetzungen zu vergleichen, besonders wenn mir etwas unklar ist, wie in diesem Fall. Und tatsächlich, auch hier hat die WTG in ihrer Hauseigenen NW- Übersetzung den Sinn von 2. Kor. 11:3 in schwammige Worte gefasst, um den Sinn dessen, was Paulus wirklich sagen wollte, zu vernebeln. In der Neuen Weltübersetzung lesen wir, Zitat:

Ich fürchte jedoch, dass etwa so, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, euer Denken verdorben wird und ihr die Aufrichtigkeit und Reinheit verliert, die dem Christus gebühren. NWÜ

Die Aufrichtigkeit und Reinheit nicht verlieren, die dem Christus gebührt. Was sagt dieser Text aus? Was will Paulus ausdrücken? Geht es ihm um unsere Reinheit, unsere Aufrichtigkeit dem Christus gegenüber? Man kann die Worte von Paulus deutlicher und sinnvoller übersetzen, wie zum Beispiel die „Hoffnung für Alle“, Zitat:


Denn wie schon am Anfang die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so könnte es auch euch gehen: Auch ihr könntet in eurem Denken verwirrt und davon abgebracht werden, einzig und allein Christus zu lieben und an ihn zu glauben. HfA

Aha, es geht also um die aufrichtige Liebe die alleine Christus gebührt, eine Aussage mit der sich die WTG schwertut. Kein Wunder das im gesamten Artikel zu diesem Thema Christus kaum eine Erwähnung findet.


Oder die Einheitsübersetzung:

… könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.

Und noch ein Beispiel aus der Zürcher Übersetzung:

Ich fürchte aber, eure Gedanken könnten abgelenkt werden von der ungeteilten Hinwendung zu Christus. Zürcher Ü.

Und zum Schluss noch das Konkordante Neue Testament:

... hinweg von der Herzenseinfalt und Lauterkeit, die auf den Christus gerichtet ist.

Ich denke hier wird deutlich, was Paulus im Sinn hatte. Er sprach von der unbedingten Hinwendung zu Christus. Es geht nicht um unsere Reinheit gegenüber Christus sondern um unsere aufrichtige Lauterkeit und Liebe, die alleine dem Christus gebührt.

Wenn wir die Verse weiter lesen wird dies noch deutlicher, denn Paulus warnte in diesem Zusammenhang vor solche, die einen anderen Christus predigen, also von denen die uns von Christus trennen wollen, indem sie einen anderen Christus predigen. Nach meiner Erfahrung also genau von den Predigern auf JW.Org.


Diese sind es, die unter dem Einfluss Satans stehend die Wahrheit mit Lüge vermischen, um unsere Hinwendung zu Christus zu untergraben. Und genau dies ist der Grund, warum es diese sogenannten „Abtrünnigen“ gibt. Diese Personen wollen in Mehrheit Jesus Christus dem ihn gebührenden Platz in ihrem Glaubensleben einräumen, indem sie ihn genauso lieben wie den Vater, ohne dass sich eine Leitende Körperschaft zwischen sie und Christus stellt.


Kein Wunder, dass diese nun verhindern möchte, dass noch weitere erkennen das die WTG mit Christus nichts verbindet, außer dass sie Jesus Christus als Teil ihrer Organisation sehen, als Engel, dem in der Organisation auf Grund seines Gehorsams, die Rolle des Erlösers zugwiesen wurde.


Weiter heißt es im einleitenden Text zu diesem Programmpunkt, Zitat:

Die Assyrer zum Beispiel nutzten Halbwahrheiten und glatte Lügen, um Jehovas Volk zu entmutigen 2. Chroniker 32 Verse 10-15.(2Ch 32:10-15). Abtrünnige gebrauchen heute ähnliche Taktiken. Wie sollten wir auf die Lehren von Abtrünnigen reagieren? Behandle sie wie Gift – denn genau das sind sie!Lies sie nicht, geh nicht auf sie ein und gib sie auch nicht weiter. Versuche sofort zu erkennen, ob eine Information Zweifel an Jehova oder an seiner Organisation wecken soll – wenn ja, befasse dich nicht damit!

Wie üblich stellt die WTG eine Verbindung zu Situationen aus dem sogenannten Alten Testament her, zum Beispiel, den Assyrer, die Halbwahrheiten und Lügen nutzten, um das jüdische Volk zu entmutigen.

In diesen Versen aus 2. Chroniker geht es um die Frage, ob Gott in der Lage ist sein Volk zu retten, und die Lüge der Assyrer war „euer Gott kann euch nicht retten. Doch diesen Text mit 2. Kor. 11:3 in Verbindung zu bringen ist WTG -Typischen Bibelexegese.

Die Aussagen der Assyrer haben nichts mit dem zu tun, was Paulus im Sinn hatte, als er von Abtrünnigen sprach. Gemäß der Bibel und dem, was Paulus über Abtrünnige sagte, handelt es sich um Personen, die Christus in seiner von Gott vorgesehenen Stellung ablehnen, die einen anderen Christus verkündigen.


Doch die WTG verwendet den Begriff „Abtrünnigkeit“ für alle diejenigen, die ihre zum Teil falschen Lehren, besonders bezüglich der Stellung Jesu ablehnen.

In der Literatur der WTG nehmen Begriffe wie Abtrünniger und Abtrünnigkeit einen immer größeren Platz ein, siehe folgendes Zitat:

„Sie [die Abtrünnigen] mögen auch vorgeben, Gott zu dienen, lehnen aber seine Vertreter, seine sichtbare Organisation ab, und beginnen, ihre ehemaligen Mitverbundenen zu „schlagen“ und deren Werk zu behindern. (Jud. 8, 11; 4. Mo. 16:19-21; Mat. 24:45-51) ... Wer sich willentlich von der Christenversammlung lossagt, wird dadurch zu einem Teil des “Antichristen“ (1. Joh. 2:18, 19). Wie damals den abtrünnigen Israeliten, so wird auch den von der Christenversammlung Abgefallenen die Vernichtung vorhergesagt (2. Petr. 2:1; Hebr. 6:4-8). (Zitiert aus Einsichten über die Heilige Schrift 1990, Band I, Seite 23)

Aha, Abtrünnige geben vor Gott zu dienen, lehnen aber Gottes Vertreter seiner sichtbaren Organisation ab. Warnte uns Paulus nicht gerade davor das unsere Gedanken von der ungeteilten Hinwendung zu Christus abgelenkt werden könne. Hier wird deutlich wer in Wirklichkeit die wahren Abtrünnigen sind, solche, die sich als Vertreter Gottes auf die Stufe von Jesus Christus stellen und unsere ungeteilte Hinwendung zu Christus verhindern wollen.


In den Augen der Wachtturm-Gesellschaft ist jeder, der ihre religiöse Lehre und ihre Autorität öffentlich infrage stellt, ein Abtrünniger! Abtrünnige werden in der Wachtturm-Literatur als lieblos, stolz und eingebildet beschrieben. Sie würden sich mit glatten Worten in der Versammlung einschmeicheln und den Eindruck erwecken, vertrauensvoll zu sein. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang auch einen Blick auf 1. Johannes 2 Vers 18, 19 zu werfen:


„Kinder, die letzte Stunde ist da. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommen wird. Und inzwischen sind viele solche Christusfeinde aufgetreten. Daran erkennen wir, dass die letzte Stunde angebrochen ist. Diese Christusfeinde waren früher mit uns zusammen, aber sie gehörten nicht wirklich zu uns. Hätten sie zu uns gehört, wären sie bei uns geblieben. Doch sie haben sich von uns getrennt, damit jedem klar würde, dass sie nicht zu uns gehören.“

Im 2. Johannesbrief 7 Vers 11 warnt der Apostel noch einmal ausdrücklich vor Christusfeinde, also vor Personen, die Christus und sein Opfer zwar nicht leugnen aber erwarten, dass man ihre Lehre bezüglich Christus annimmt. Es ist also klar, das Personen dieser Gruppe gemeint sind wenn Paulus von „Antichristen“ spricht. Solchen Menschen sollte man nicht einmal ‚einen Gruß entbieten’


Alles, was die Bibel zum Thema „Antichrist“ sagt, bezieht sich auf Menschen, die sich radikal von Gott abwenden, und die Göttlichkeit des Sohnes leugnen. Es handelt sich im Sprachgebrauch um Christusfeinde, nicht um normale Sünder. Antichristen sind damit auch Abtrünnige, aber nicht jeder Abtrünnige ist ein Antichrist!


Die Bibel überlässt das Gericht über solche Christen allein Gott. Die Jünger Jesus werden nur dazu aufgefordert, ihre eigene Glaubensüberzeugung immer wieder mit der Hilfe des Wortes Gottes zu prüfen und zu festigen. Antichristen sollten niemals in ihrer Mitte geduldet werden, weil es keine Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis geben kann.



Viele der von der WTG als „Abtrünnige“ bezeichneten Personen haben erkannt das sie Erpressern in die Hände gefallen sind, und durch Angst erpresst wurden. Jahre lang wagten sie es nicht, sich dagegen aufzulehnen oder diese Organisation zu verlassen. Diese Angst führt dazu, dass sie es nicht wagen, den Kontakt mit den „Abtrünnigen“ aufrecht zu erhalten, egal ob es einmal gute Freunde waren oder Familienangehörige sind.

Wenn du also diesen Artikel der WTG - Schütze dich vor Abtrünnige - studierst, dann solltest du die hier angeführten Argumentationen der WTG auf sie selbst anwenden. Ich verweise hier auf ein Zitat aus dem Wachtturm 15. 3. 1986, Seite 14, Zitat:

„Paulus warnte: „Seht zu, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus“ (Kolosser 2:8). Wie der Apostel auch andeutete, verführen Abtrünnige „durch glatte Worte und schmeichelhafte Reden . . . das Herz der Arglosen“ Der Umstand, dass sich einige von dieser Art Propaganda fortziehen ließen, bedeutet aber nicht, dass wir ihnen folgen müssten. Dennoch sollten wir ständig auf der Hut sein.“
„Denn diese Leute sind falsche Apostel, unehrliche Arbeiter, die sich freilich als Apostel von Christus ausgeben. Aber das ist kein Wunder. Auch der Satan tarnt sich ja als Engel des Lichts. Es ist daher nichts Besonderes, wenn auch seine Diener mit der Maske von Dienern der Gerechtigkeit auftreten.“ (2. Korinther 11:13 u.14)

Auch dieser Artikel offenbart, wie die WTG Aussagen der Apostel auf andere anwendet, obwohl diese auf sie selbst zutreffen. Berechtigte Kritik versuchen sie mit dem Ausdruck „Abtrünnigkeit“ abzuwehren und drohen jeden mit Gemeinschaftsentzug, der sich dieser Kritik anschließt.

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