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Marc Sanderson – Neue Erkenntnisse bezüglich der Barmherzigkeit Jehovas - WIRKLICH?

Aktualisiert: 24. Apr.



Video heute ab 20.15:https://youtu.be/4cKv7rseVPY

 

Wie hat dich die Jahresversammlung 2023 berührt? Mit dieser Frage wendet sich Marc Sanderson an seine Zuhörer im aktuellem Lagebericht Nr. 2 / 2024 der Leitenden Körperschaft.

In diesem Lagebericht wird besonders die Barmherzigkeit Jehovas betont. Zitat:


 „Es war doch wirklich begeisternd zu erfahren, dass Personen, die in der Sintflut gestorben sind, oder bei der Vernichtung von Sodom und Gomorrha und sogar einige die möglicherweise während der großen Drangsal bereuen, von Jehovas Barmherzigkeit profitieren können“ Hat dich die Jahresversammlung dazu veranlasst, immer wieder über die Barmherzigkeit Jehovas nachzudenken.

 

Er erwartet Begeisterung von seinen Zuhörern über die neuen Erkenntnisse über die

Barmherzigkeit Jehovas, der jetzt offenbar den Kreis derer, die von seiner Barmherzigkeit profitieren, erweiterte. Doch aus Erfahrung wissen wir, er spricht von der Barmherzigkeit der Organisation Jehovas.

 

Wir werden versuchen heute einmal den Begriff „Barmherzigkeit“ zu definieren, um festzustellen ob das, was der Begriff Barmherzigkeit bedeutet, das ist, was die WTG darunter versteht.  

Die leitenden Körperschaft habe sich, so Sanderson, unter Gebet darauf konzentriert, wie Jehova mit Menschen umgegangen ist, die schwere Sünden begangen haben.

Dabei sei die leitende Körperschaft zu neuen Erkenntnissen bezüglich des Umgangs eines Rechts-Komitees mit einem Sünder gekommen.  Man darf gespannt sein, wie künftig vorgegangen werden soll.

 

Diese neue Erkenntnis würde es Sündern ab jetzt noch besser ermöglichen für immer zu leben, denn  gemäß der Bibel lege Jehova Sündern ans Herz, zu bereuen. So die kurze Zusammenfassung dessen, was Sanderson hier vermitteln möchte.

Hier stellt sich natürlich die Frage, warum befasst sich die leitende Körperschaft  jetzt erst so intensiv mit Jehovas Barmherzigkeit? Wahrscheinlich war der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen, denn nach unserer Betrachtung werden wir unschwer erkennen, das die Barmherzigkeit Jehovas nicht für alle Sünder gilt.

 

Es geht der LK nur um diejenigen, die sich ihrer Ansicht nach von „der wahren Anbetung" entfernt haben“ sprich, um diejenigen, die wegen einer sündigen Handlung, die sie anscheinend nicht bereut haben, ausgeschlossen wurden.  Abtrünnige, oder solche die die Gemeinschaft freiwillig verlassen haben, sind nicht gemeint.

 

Also, Abtrünnige werden weiterhin nicht von der Barmherzigkeit Jehovas profitieren, wie Sanders es so schön ausdrückte. Nur um die Fluchtration weiter zu reduzieren hat sich die LK entschlossen bestimmte Sünder barmherziger zu behandeln, oder schon ausgeschlossene aus Barmherzigkeit zurückzuführen, in die Organisation.


Bezüglich 2.Timotheus 2:24,24 stellt Sanderson eine typische WTG- Überlegung an „Wahrscheinlich“ habe Paulus Christen aus die Christen aus Ephesus im Sinn, die biblischen Rat nicht umsetzen oder sich von Brüdern mit Verantwortung nichts sagen lassen wollten. „Wahrscheinlich oder offensichtlich“ mit diesen Worten versucht die WTG in der Regel Aussagen der Bibel in ihrem Sinn zu deuten. Wahrscheinlich, wo möglich, nichts genaues weis man nicht. Hören wir weiter

 


Den Sündern und Ausgeschlossenen werde nun liebevoll ans Herz legen, zu bereuen und umzukehren. Die leitende Körperschaft hat entschieden, dass die Ältesten solche Personen besuchen sollten mit ihnen beten um sie liebevoll einzuladen wieder zurückzukehren, und so von der Barmherziger Gottes zu profitieren.

 

Das ist wahrscheinlich die einzige Neuerung. Alles in allem nichts Neues, außer dass man sich um einen Sünder mehr kümmern und nicht zu schnell abschreiben möchte.


Die Neuerung besteht im Grunde genommen darin, dass Jemand, der eine schwere Sünde begangen hat durch den einen Besuch der Ältesten von der Barmherzigkeit Gottes profitieren kann.

Doch welche Hilfe haben die von der WTG ernannten „Ältesten“ in der Vergangenheit geleistet? Dazu gleich mehr. Wir ersparen uns an dieser Stelle weiter auf die Ausführungen von Sanderson einzugehen, und uns nun mehr mit dem Thema Reue und Barmherzigkeit befassen.

 

Hier hat die WTG ein grundlegendes Verständnis - Problem. Und an ihrem Verständnis bezüglich Reue und Barmherzigkeit wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Solange sich bezüglich des Themas Barmherzigkeit und Reue, beziehungsweise ihr Gottesbild hauptsächlich auf das Gesetz der hebräischen Schriften gründet, und weniger auf das Gesetz des Christus, wird ihr Gottesverständnis von ihrem Leistungsevangelium geprägt.

 

Wenden wir uns deshalb dem Gottesbild der WTG zu, von dem auch ihre Ältesten geprägt sind. Nun gibt es ja verschiedene Vorstellungen von Gott. Für viele ist Gott so etwas wie ein alter, liebevoller Opa, der Menschen geduldig zuhört und lächelnd alle seine Probleme löst. Keine Vorwürfe, keine Kritik, keine Regeln, einfach Liebe.

 

Die andere Vorstellung von Gott ist das genaue Gegenteil, ein strenger Vater, der alle Taten genau beobachtet und uns immer wieder vorhält, wie falsch wir doch alles machen, und was er von uns erwartet. Jehova ist ein Gott der Leistung sehen will. Genau das ist das Gottesbild, dass uns die WTG vermittelt. Ihr Gott Jehova mag dich nur, wenn du dich als würdig erwiesen, und seine Zuneigung, sprich Freundschaft, verdient hast.

 

Ist das einhalten von Regeln und Gesetzen das, was unser Schöpfer von uns erwartet? In Micha 6:8 lesen wir, was Gott von uns Menschen erwartet – nicht mehr und nicht weniger als in Liebe und Bescheidenheit mit ihm zu wandeln.

 

 Siehe Menge-Übersetzung, Zitat: „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der HERR anderes von dir, als Gerechtigkeit zu üben und dich der Liebe zu befleißigen und demütig zu wandeln mit deinem Gott?

 

Ich höre sie schon aufschreien, die gesetzesgläubigen Zeugen:  „Oh nein, was ist denn mit den Geboten Gottes? Die müssen wir doch beachten und befolgen, damit wir vor Gott bestehen zu können? Okay, dann erfülle das Gesetz und Gott wird dich als gerecht einstufen. Als Gerechter wirst du dann auch keine Erlösung durch Christus benötigen.

 

Christen wissen, dass wir durch Taten, wie das Gesetz sie fordert, vor Gott nicht bestehen können. Wir sind Christen geworden, weil wir überzeugt sind, dass wir nur durch den Glauben an Christus von unserer Sünde freigesprochen werden.


Bedeute dies das wir weiter Sündigen können weil Christus für uns gestorben ist? Auf keinen Fall, so Paulus in Römer 7. Ich selbst mache zum Komplizen der Sünde, wenn ich dem Gesetz wieder Geltung verschaffen will.


Christen leben ihr vergängliches Leben auf dieser Erde im Glauben an Jesus Christus, wohl wissend, solange sie im Fleisch auf dieser Erde leben werden auch Christen sündigen. Christen, die durch die Erfüllung des Gesetzes leben wollen, lehnen in Wirklichkeit Gottes Geschenk ab. Könnten wir nämlich durch befolgen des Gesetzes von Gott angenommen werden, dann hätte Christus nicht zu sterben brauchen. Es geht hierbei nicht nur um die jüdischen Regeln und Gesetze, sondern um das gesamte Gesetz, einschließlich der 10 Gebote

 

Nun wird in den Ansprachen und Publikationen der WTG auch von einem barmherzigen Gott gesprochen. Ja, der Begriff Barmherzigkeit wird oft und ständig gebraucht. Doch was versteht die WTG unter „Barmherzigkeit Gottes“?

 

Sanderson betont, Jehova räume auch Menschen, die möglicher weise noch nach der großen Drangsal bereuen, die Gelegenheit zur Rettung ein. Natürlich bereuen diese nur, wenn sie sich der Organisation Jehovas wieder anschließen, und, ganz wichtig, dies auch durch Taten beweisen.

Reue wird im Sinne von Persönlichkeitsarbeit gesehen, alle sündigen Neigungen müssen nicht nur bekämpft, sondern am besten abgeht werden.  Und auch Sanderson interpretiert die Worte Jesu aus Matthäus 3:8: „Bringt also Frucht hervor, die der Reue entspricht“ in diesem Sinn.

Ab und zu definiert die WTG den Begriff „Reue“, auch im Sinne seiner biblischen Bedeutung, siehe Einsichten-Buch Band 2  (it-2 S. 692-700 ) Zitat:

 

„Ein Umdenken, begleitet von tiefem Bedauern über die frühere Lebensweise, verkehrtes Verhalten oder unterlassene Taten und echte Reue gefolgt von Taten“

 

Okay, so weit wie gehabt. Doch weiter wird gesagt,

"im Griechischen werden in Verbindung mit Reue zwei Verben gebraucht: metanoéō und metamélomai. Metanoéō. Also eine Zusammensetzung aus metá, „nach“, und noéō (was „Sinn“, „Gesinnung“ oder „sittliches Bewusstsein“, „begreifen“ oder wörtlich eine Sinnesänderung, bedeutet. Somit betont metanoéō die geänderte Denkweise oder Gesinnung, wobei der frühere Lebenswandel oder die beabsichtigte Handlungsweise als nicht wünschenswert verworfen wird.

Diese Erklärung ist auch in Übereinstimmung mit dem "Konkordanten neuen Testament", wo wir lesen:  

 Daher sinnet um und wendet euch um, damit eure Sünden ausgelöscht werden“.

Reue zeigt sich demnach im Umdenken, sich eingestehen das wir durch das Gesetz Verurteilt sind. Nicht das bereuen einer bestimmten Sünde, sondern die Reue über alles was wir in unserem sündigen Zustand an Sünden begangen haben, oder in Zukunft mit Sicherheit noch tun werden.

 

Wir fassen zusammen, was uns Paulus im Kapitel 7 seines Briefes an die Römer dazu sagt.

Von Natur war und ist der Mensch der Gewalt und der Sünde ausgeliefert und wird von selbstsüchtigen Wünschen beherrscht, so dass er Taten begeht, die letztendlich zum Tod führen. Durch das Gesetz wurde die Sünde im Meschen erst offenbar.

Aber jetzt sind wir durch Christus nicht mehr am Gesetz gebunden, sondern von ihm befreit, denn für das Gesetz sind wir tot, was bedeutet, die Folgen der Verletzung des Gesetzes haben keine Macht mehr über uns. Darin zeigt sich die wirkliche Barmherzigkeit Gottes. Gott ist gerecht und weiß, dass wir nicht schuldhaft in diesen Zustand gekommen sind.

 

Damit wollet Paulus nicht sagen, dass Gesetz sei nicht einzuhalten oder entspräche nicht dem Willen Gottes. Für Paulus war, und für jeden Christen sollte jedes einzelne Gebot heilig, gerecht und gut sein.  An dieser Stelle möchte ich Paulus wörtlich zitieren:

„Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Das Gute, das ich mir vornehme, tue ich nicht; aber was ich verabscheue, das tue ich. Bin ich mir aber bewusst, dass ich falsch handle, dann stimme ich Gottes Gesetz zu und erkenne an, dass es gut ist. Das aber bedeutet: Nicht ich selbst tue das Böse, sondern die Sünde, die in mir wohnt, treibt mich dazu“.

 

So wie Paulus sind sich auch Christen dessen bewusst, dass sie oft falsch handeln. , und damit stimmen sie dem Gesetz Gottes zu und erkenne an, dass es gut ist. Das entspricht dem Umdenken. Kein Mensch wird der Spirale des Todes entkommen, nur wie er eine aktuelle Sünde bereut und aufgibt, und sein Leben ändert. Aber genau das suggeriert die WTG und ist damit in guter Gesellschaft mit den fundamentalen Christen.

 

Und nun sollen die Älteste die neuen Erkenntnisse bezüglich des Umgangs eines Rechts-Komitees mit einem Sünder umzusetzen. Doch diesen „neuen Erkenntnisse“ sind, erstens nicht neu und zweitens wirkungslos, solange das, was Paulus in Römer 7 sagte außer Acht gelassen wird.

 

Nehmen wir ein Beispiel, wie es 1000fach vorkommt. Ein Alkoholiker muss vor einem Rechts-Komitee beweisen, das er seine Sünde bereut, indem er sein Alkoholproblem löst. Er muss er auf Alkohol verzichten. Schafft er es, wird dies als Reue gewertet. Doch wird er deshalb als Gerechter vor Gott stehen? Er mag sich von einer Sünde befreit haben, ist aber dennoch als Sünder auf das Opfer Jesu angewiesen.

Die Neigungen des unvollkommenen Fleisches sind damit nicht überwunden. Das einzige, was der Mensch tun kann, umzudenken und sich eingestehen das er dem Opfer Christi vertrauen muß.


Christen stimmen Gottes Gesetz aus tiefster Überzeugung zu und dennoch handeln sie alle, auch die von der WTG ernannten Ältesten nach dem Gesetz der Sünde.

Gemäß Römer 7:24 Paulus erkannte, Zitat:


„Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft befreien? Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich bereits befreit. So befinde ich mich in einem Zwiespalt: Mit meinem Denken und Sehnen folge ich zwar dem Gesetz Gottes, mit meinen Taten aber dem Gesetz der Sünde“.

Die Barmherzigkeit Gottes und sein Mitgefühl, so wie seine Handlungen des Erbarmens, Vergebungsbereitschaft und Liebe, entzieht der Bildung eines Rechts - Komitees jegliche Grundlage. Und was ist mit 1. Kor.5:13 , Hier wird ein Zeuge nun einwänden: "sagt die Bibel nicht auch „Entfernt also den Bösen aus eurer Mitte“

 

Nun das stimmt. Aber man sollte auch den Kontext mit einzubinden um zu verstehen was gemeint ist und worum es geht. I diesem Vers geht es um eine besonders schwere Sünde. Paulus sprach von einer Person, die Inzest trieb, Unzucht mit seiner Schwiegermutter oder Stiefmutter? Solche Gräueltaten sind so schrecklich und unrein, das der Mensch der das tut "verderben" über die Gemeinde bringt, wenn diese nichts dagegen unternimmt.


Jede Sünde sollte in der Christenversammlung benannt und auch getadelt werden, denn alle Christen sollten nach Heiligkeit streben. Ja, Sünder dürfen aus der Gemeinschaft bei besonders abscheulichen Sünden ausgeschlossen werden. Was aber nicht bedeutet, das die Gemeindevorsteher bei jeder Verfehlung automatisch ein Rechts-Komitee bilden müssen.

"Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel". Jakobus 5 : 16

Christen die Freiheit haben offen über ihre Sünden zu sprechen, ohne Furcht vor ein Rechts-Komitee.

Christen dürfen sich nicht gegenseitig verurteilen und nicht richten, denn nur Gott kennt den Menschen gut genug, um ein Urteil fällen zu können. Wir könnten viel zu schnell ungerecht urteilen.

 

Heute handeln die Rechts-Komitees nach der Devise, wenn du, z. B. als Trinker und Alkoholiker es nicht schaffst deine Sucht zu überwinden, dann zeigst du keine Reue und wirst ausgeschlossen. Und wenn du es schaffst, dann kannst du mit der Barmherzigkeit Gottes rechnen. Ist das die Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes wie sie uns von Jesus vorgelebt wurde? Nein!

 

Gottes Barmherzig ist unvorstellbar groß und gerecht.

Gott ist die Fülle von Wahrheit und Liebe. Daher ist Gott zugleich gerecht und barmherzig. 

Wie groß ist doch Gott! Wie unendlich sein Reichtum, seine Weisheit, wie tief seine Gedanken! Wie unbegreiflich für uns seine Gerechtigkeit  und wie undurchdringlich seine Pläne! Römer 11:33 -36


Es tut mir leid das sagen zu müssen. Aber Sanderson, und mit ihm die gesamte leitende Körperschaft sollte doch noch einmal gebetsvoll darüber nachdenken, o sie die große der Barmherzigkeit Gottes, wirklich erfasst hat. Ihre angeblichen "neuen Erkenntnisse" lassen mich daran zweifeln.

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