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Göttliche Eigenschaften für die 144 000 Gesalbten?




Mit der Monatssendung JW.Org- Broadcasting - Februar 2023 hat Stephen Lett mit seinem Vortrag: „Warum jeder den Sohn Gottes küssen sollte“ mal wieder den Hochmut und die Überheblichkeit der leitenden Körperschaft belegt. Es geht um seine, so nebenbei eingefügte Bemerkung, - die Gesalbten-Klasse der 144 000 - sei mit Jesus am Auferstehungswerk beteiligt - mit der wir uns hauptsächlich befassen möchten.


Doch zunächst einmal eine kurze Zusammenfassung seines Vortrages. Er spricht über Psalm 2:12:

„Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die zu ihm Zuflucht nehmen!“

Denn Sohn zu küssen sei ein Gebot, wer dies nicht tut würde den Zorn Gottes zu verspüren bekommen, so Lett. Diese Menschen würden „Gott begegnen“, im Sinne von „Gottes Gericht wird sie treffen“.


Ja, Psalm 2:12 sagt, wer dem Zorn Gottes entgehen möchte muss den Sohn küssen. Den Sohn Gottes zu ehren bedeutet sich Ihm unterzuordnen. Wer auf den Sohn vertraut, wird durch die Barmherzigkeit Gottes gerettet. Paulus spricht in diesem Zusammenhang von der Güte Gottes und seiner Liebe zu uns Menschen, die in Christus sichtbar wurde. Die Worte des Psalmisten sind keine Drohung sondern eher eine Aufforderung, die Rettungsvorkehrung Gottes anzunehmen!

Die leitende Körperschaft dagegen benutzt Psalm 2:12 um eine Drohkulissen aufzubauen. Lett spricht zwar von Liebe, die wir dem Sohn zeigen sollten, warnt aber im gleichen Atemzug davor die „küsst Gottes Sohn-Phase“ wie er sich ausdrückt, nicht zum Ausruhen zu benutzen. Was er damit meint, verstehen Insider sofort. Er will seine Zuhörer motivieren mehr Zeit einzusetzen um Menschen zu helfen, den Sohn Gottes zu küssen. Wie gesagt, seine Zuhörer verstehen, worum es ihm geht. Durch Einsatz im Predigtdienst könnten sie beweisen, dass sie den Sohn Gottes von ganzem Herzen dienen und aus Liebe küssen.


Aber auf diese bekannte Drohkulisse, die Lett hier aufbaut, möchte wir heute nicht weiter eingehen. Vielmehr möchten wir uns mit seiner unterschwelligen Aufwertung der Gesalbten-Klasse der 144 000 befassen. Steven Lett, ein langjähriges Mitglied dieser leitenden Körperschaft behauptet, die 144 000 erhielten nach ihrer Auferstehung göttliche Eigenschaften. Ein ganz neuer, jedoch abwegiger Gedanke. Der Vorsitzende Splane, der Lett einführt, betont auch gleich, Zitat: „Bruder Lett überlegt sich ja immer etwas Besonderes.“


Worauf gründet Lett diese Behauptung, dieses „neue Licht“? Ich glaube die meisten Zeugen erkennen nicht die Anmaßung der leitenden Körperschaft, die sich hier offenbart. Um dieser Anmaßung eine biblische Begründung zu geben, verweist Lett auf die Wunder und übernatürlichen Kräfte Jesu während seines menschlichen Daseins.


Er beginnt seinen Vortrag mit dem „herzzerreißend Bericht“ aus Matthäus eines zwölfjährigen Mädchens, dass gestorben war.


Doch was hat dieses Wunder Jesu mit den 144 000 und ihren Übernatürlichen Fähigkeiten zu tun? Lett behauptet, dieses Wunder weiße auf die künftigen Wunder und Ereignisse hin, die Jesus zum Segen der Menschheit einmal einsetzen würde. Zitat:

„Jesus“ und die 144 000 werden die Macht haben die Toten aufzuerwecken und die Gräber leeren.

Gott offenbarte durch Jesus seine Macht und bewiesen das Jesus im Auftrag Gottes handelte und er der verheißenen Messias ist, soweit ist das richtig. Diese Wunder stärkten ihr Vertrauen in Jesus. Inwiefern dieses Wunder ein Beleg sein soll, dass Jesus in seiner Eigenschaft als König, Ewigvater und Lebengeber für diese Aufgabe auf die Mithilfe der 144000 angewiesen ist bleibt das Geheimnis von Lett. Er wurde ja zu seinem Vortrag schon mit den Worten eingeführt: „Bruder Lett lässt sich ja immer etwas Besonderes einfallen“, und tatsächlich, diesmal ist ihm etwas ganz Besonderes eingefallen.


Vor dem Hintergrund seines Vortragsthemas „Warum jeder den Sohn Gottes küssen sollte“ frage ich mich, ob die leitende Körperschaft selbst verstanden hat, was es bedeutet den Sohn zu küssen.

Wie er selbst erklärte, bedeutet dies, sich dem Sohn demütig unterzuordnen, und sich nicht in eine Position zu heben, die dem Sohn alleine zusteht, indem sie behaupten, wir, die 144 00 und Jesus Christus werden mit dazu beitragen, dass die Gräber verschwinden.


Diese Behauptung ist so absurd, dass es fast unmöglich ist auf diese überhaupt sachlich, theologisch und biblisch einzugehen. Wie wollen die 144000 Mitregenten überhaupt in Verbindung mit der Auferstehung mitwirken?

„Ja, gemäß der Offenbarung werden sie mit Jesus auf der Erde (über die Erde) als Könige und Priester herrschen, Zitat: Offb. 5 Vers 9 u.10

Du (Jesus Christus) bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Natione und hast sie unserm Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.

Die NWÜ ist eine der wenigen Übersetzungen, die den griechischen Text: …. und sie werden herrschen auf Erden mit: „herrschen über die Erde“ widergeben. Doch die meisten Übersetzungen. Wie die Menge/ Schlachter/ Luther/ usw. sprechen von einer Herrschaft auf Erde.


Aber das soll hier nicht das Thema sein. Gott alleine ist der Lebensgeber, durch seinen Sohn Jesus Christus. Nirgends in der Bibel gibt es auch nur ansatzweise einen Hinweis darauf, dass die 144 000 Könige und Priester in Verbindung mit Jesus in der Auferstehung eine Rolle spielen. Warum nur versteigt sich Lett zu einer solchen Anmaßung, und spricht von übermenschlichen Fähigkeiten? Sicherlich, es gab in der Vergangenheit Menschen, die von Gott gebraucht wurden Tote wieder lebendig zu machen, allerdings nicht zum ewigen Leben.


Kommen wir zu der 2. Anmaßung und zu der Behauptung von Letts, die gesalbten Glieder der leitenden Körperschaft bekämen die übernatürliche Fähigkeit in die Herzen der Menschen schauen zu können um zu beurteilen wer aufrichtigen Herzens ist.


Also, Matthäus Mat. 9:3 soll diese Anmaßung belegen. Aber dieser Vers zeigt, dass Jesus das Herz des Menschen beurteilen kann, spricht jedoch nicht von den Gesalbten.

Außerdem wissen wir, die übermenschlichen Fähigkeiten, die Lett im Laufe seines Vortrages erwähnt dienten einem bestimmten Zweck, einem Zweck, der in Verbindung mit der Auferstehung nicht mehr benötigt wird. Warum sollten die 144 000 Auserwählten also mit dieser Fähigkeit ausgestatte werden? Auch ja, was sagte Lett? „Damit sie bei der Beurteilung der Herzen keinen Fehler machen“.

Hängt das Geschenk des Lebens von dem Urteil der 144 000 ab? Das wäre neu und ist sicherlich nicht biblisch zu belegen.

Was Jesus betrifft, so wurden ihm seine Schafe vom Vater schon übergeben als sie noch hier auf Erden lebten. Niemand ist befugt oder hat die Macht zu entscheiden, ob der betreffende berechtigt ist zum Leben zu kommen, siehe Joh. 10:29.


„Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen“.

Jemand der behauptet er werde wie Jesus, übernatürliche Fähigkeiten erhalten, um den Herzenszustand eines Menschen zu beurteilen, beansprucht eine Stellung, die ihm nicht zusteht, so wie die damaligen Schriftgelehrten, die deshalb von Jesus bloßgestellt wurden.

Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf Moses Stuhl sitzen sie, die Schriftgelehrten und Pharisäer. Mat. 23:2

Offensichtlich beansprucht die LK dieselbe Stellung wie der größere Moses, Jesus Christus, inne hatte und möchte unter allen Umständen als Nebenvermittler auftreten. Was ist der Hintergrund dieser Machtanmaßung, auf die sie jetzt schon pochen?


Nun, der „einfache Verkündiger“ der diesen Vortrag hört und das Gesagte von Lett ernstnimmt könnte und sollte wahrscheinlich auch zu folgender Überlegung kommen. Lett behauptet ja, er und die Glieder der leitenden Körperschaft würden nach ihrer Verherrlichung in der Lage sein, den Herzenszustand der Menschen beurteilen zu können.

Im Nachhinein würden sie dann wahrscheinlich auch beurteilen können, ob dein Einsatz für das Königreichswerk heute schon eine Herzensangelegenheit für dich war, oder ob du nur halbherzig und lustlos gedient hast.

Diese Überlegung ist nicht abwegig, denn Einsatz und Dienstbereitschaft wurden von der leitenden Körperschaft schon immer als Voraussetzung für den Segen Jehovas gesehen.


Das wird zwar nicht direkt so ausgedrückt, beachte aber wie geschickt Lett hier seine Gedanken mit der biblischen Botschaft vermischt, wenn er von künftigen Ereignissen spricht, die durch die Wunder Jesu veranschaulicht würden.


Ja, Jesus wird die Verstorbenen wieder zum Leben bringen, aber der einfache Zeuge wird Schlussfolgerung das seine Auferstehung von der Fürsprache der Mitregenten Jesu, der 144 000 abhängt. Das ist die Konsequenz, die ein Zeuge aus dieser Art der Belehrung ziehen soll.


Machtmissbrauch.

Diese Art Predigt als Kommunikation der guten Botschaft wurde von den Aposteln als Machtmissbrauch abgelehnt. Solche Motivationsreden, mit denen man Druck auf die Zuhörer ausübt, sind inakzeptablen und als Machtmissbrauch zum Zwecke der Manipulation zu verurteilen. Hier sollte man die Wirkung der sprachlichen Stilmittel der WTG genau kennen. Und so ergibt eine Analyse dieser gesamten Broadcasting-Sendung, dass die leitende Körperschaft ihre Verkündiger motivieren will - aber nicht auf eine dem Evangelium angemessene Art und Weise. Hier die Klasse der Mächtigen mit übernatürlichen Fähigkeiten, und dort die Klasse der Befehlsempfänger. Jesus löst jedoch die Unterschiede zwischen seinen Nachfolgern auf. Es gibt nur eine Gruppe von Dienern die von Gott geehrt und von Christen geachtet wird.

„Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus. Der größte unter euch soll euer Diener sein“. Matt. 23:9,10

In Galater 2:4-5 beschreibt Paulus wie er dem Machtanspruch der jüdischen Geistlichen widerstand, indem er darauf verwies, Zitat:

„nicht einmal Titus, der bei mir war, wurde als Grieche gezwungen, sich beschneiden zu lassen“

Die Wahrheit des Evangeliums stand damals schon in Gefahr verloren zu gehen. Heimlich eingedrungene falsche Brüder belauerten ihre Brüder, um sie in Knechtschaft zu bringen.

Wir werden jedoch nicht nachgegeben, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbleibt, so Paulus in Gal. 2:4-6.

„Von denen die in Ansehen standen – was immer sie auch waren, machte ich keinen Unterschied“

Apostel Paulus lehrte keine zwei Klassengesellschaft und machte keine Unterschiede, egal ob jemand angesehen war, oder in welcher Stellung er sich sah.

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