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Bruder

Die Wachtturmorganisation und die OSZE





„Wahre Christen" müssen sich von der Welt getrennt halten, so die Behauptung und Anweisung an alle Zeugen Jehovas durch ihren „treuen und verständigen Sklaven“.

 

Jegliche politische Tätigkeit, aber auch jede humanitäre Hilfe, die nicht durch die Organisation der Zeugen Jehovas durchgeführt wird, wird als nutzlose Bemühung bewertet, die lediglich dazu dient, das System Satans aufrecht zu erhalten oder zu unterstützen. Jehovas Zeugen gehen nicht wählen und schließen sich keiner Wohltätigkeitsorganisation an; sogar Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft wird nicht gerne gesehen. Jehovas Zeugen wollen voll und ganz dem Königreich Gottes vertrauen, welches unter Christus alle Probleme der Menschheit lösen wird.

 

Doch die Wachtturm-Gesellschaft geht längst andere Wege.

 

Sie ist oder war Mitglied in „weltlichen Organisationen und Vereinigungen“, in der Politiker und Theologen Wege suchen, die Welt zu verbessern. In diesen Vereinigungen trifft sie sich mit der übrigen Sektenszene zum Erfahrungsaustausch und sucht die Anerkennung "weltlicher" Regierungen. Rund zehn Jahre lang war die Wachtturm-Gesellschaft mit der UNO assoziiert und damit Teil einer Organisation, die sie in ihren eigenen Schriften verteufelt.

 

Was ist eine NGO?

 

Eine NGO – nichtstaatliche Organisation (Non-Governmental Organisation) – ist eine nicht gewinnorientierte und auf freiwilliger Arbeit basierende Organisation von Bürgern. NGOs stellen Analysen und Sachverstand zur Verfügung, dienen als Frühwarnmechanismus und helfen, internationale Übereinkünfte zu beobachten und umzusetzen. Sie dienen den Vereinten Nationen als Verbindung zu den Bürgern in der ganzen Welt. DPI hilft diesen NGOs, Zugang zu Informationen über die vielfältigen Bereiche, in welchen die Vereinten Nationen engagiert sind, zu bekommen und diese zu verbreiten und der Bevölkerung somit ein besseres Verständnis der Ziele der Weltorganisation zu ermöglichen.

 

Die Information, dass die Wachtturm-Gesellschaft als nichtstaatliche Organisation (NGO) mit der UNO zusammenarbeitet, hat unter Zeugen Jehovas weltweit verständlicherweise für erhebliche Unruhe gesorgt. So gingen bei der UNO Tausende Anfragen besorgter Zeugen Jehovas ein, die diese Nachricht bestätigt haben wollten. Auch die Hauptniederlassung der Wachtturm-Gesellschaft und deren Zweigbüros in aller Welt wurden mit Anfragen bombardiert. Eine Situation, die zu eskalieren drohte und die Offiziellen in Brooklyn Anfang Oktober 2001 dazu veranlasste, ihre Mitgliedschaft bei der UNO zu widerrufen.

 

Hilflose Lügen statt ehrlicher Auskunft

 

Wer in Brooklyn oder einem der Zweigbüros nachfragte, ob die Wachtturm-Gesellschaft je als nichtstaatliche Organisation mit der UNO verbunden gewesen sei, wurde nicht informiert, sondern für dumm verkauft. Er bekam eine offizielle Darstellung aufgetischt, wie sie nur Jehovas Zeugen schlucken können, die ihrer Organisation voll vertrauen.

 

Die hier verbreitete offizielle Darstellung der WTG kann man nur als bewusste Irreführung bezeichnen. Eine Version für alle Uninformierten und Blindgläubigen, die sich nicht die Mühe machen wollen, sich selbst zu informieren.

 

Zeugen Jehovas und die OSZE

 

Obwohl die WTG als NGO ihre Verbindung mit der UNO offiziell beendet hat, ist sie dennoch weiterhin in politischen Organisationen vertreten, wie z.B. in der OSZE.

 

Welche Ziele verfolgt die OSZE? 

 

Mit 57 Teilnehmerstaaten in Nordamerika, Europa und Asien ist die OSZE die weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation. Sie arbeitet daran, dass mehr als eine Milliarde Menschen in Frieden, Demokratie und Stabilität leben können. Der englische Begriff "Non-Governmental Organization" wurde einst von der UNO eingeführt. Heute wird der Begriff von und für nichtstaatliche Vereinigungen benutzt, die sich insbesonders sozialen und umweltpolitischen Problemen widmen.

 

Nichtregierungsorganisationen wie die OSZE orientieren sich an der europäischen Konvention Nr. 124, verbunden mit der Empfehlung an die Regierungen der Mitgliedstaaten, Zitat:

„... sich in ihrer Politik und Praxis von den Minimalstandards leiten zu lassen, die in dieser Empfehlung aufgeführt sind;
... diese Standards bei der Überwachung der von ihnen eingegangenenVerpflichtung zu beachten;
... sicherzustellen, dass diese Empfehlung und das begleitende erläuternde Memorandum[13] übersetzt und an NRO allgemein und insbesondere an Parlamentarier, die relevanten öffentlichen Stellen und Bildungseinrichtungen verteilt und bei der Ausbildung von Beamten eingesetzt werden“

Weitere Ziele der OSZE sind die Sicherung des Friedens und der Wiederaufbau nach Konflikten. Sie sieht sich selbst als stabilisierenden Faktor in Europa. Sie wird als System kollektiver Sicherheit angesehen und steht damit durchaus in Konkurrenz zur NATO, die allerdings deutlich militärischer ausgerichtet ist. Nach dem Prinzip „OSZE“ arbeitet sie auch mit Internationalen Organisationen zusammen.

 

Die Aktivitäten der OSZE gliedern sich in drei Themenbereiche („Dimensionen“), die auf die drei "Körbe" der Schlussakte von Helsinki zurückgehen:

 

Die politisch/militärische Dimension;
die Wirtschafts- und Umweltdimension und
die humanitäre (Menschenrechts-) Dimension.

Nun sind diese Ziele der OSZE an sich nicht verwerflich. Doch angesichts der Tatsache, dass die WTG immer wieder behauptet, „wahre Christen“ verhielten sich in politischen Angelegenheiten dieser Welt neutral und dürften sich nicht an den Lösungen der Probleme dieser Welt beteiligen, ist ihre Mitarbeit in sogenannten OSZE-Organisationen als heuchlerisch zu bewerten.

 

Kein Wunder, dass sie ihre Mitgliedschaft in solchen Organisationen vor ihren Anhängern geheim hält. Hier einige Zitate aus dem Wachtturm vom April 2016 „In einer zerstrittenen Welt neutral bleiben“:

 

Abs. 2 „Unter anderem zahlen wir Gott das zurück, was ihm rechtmäßig zusteht, wenn wir neutral bleiben und uns konsequent aus der Politik heraushalten (Jes. 2:4) Wir versuchen nicht, Politiker zu beeinflussen oder die Regierung zu ändern. Außerdem gehen wir nicht wählen, noch lassen wir uns wählen.“
Abs. 3 „Die Bibel enthält mehrere Gründe, warum Gott von uns erwartet, neutral zu bleiben. Zum einen folgen wir den Lehren und dem Beispiel seines Sohnes, Jesus Christus, wenn wir „kein Teil der Welt“ sind und uns aus der Politik und den Kriegen heraushalten (Joh. 6:15) Zum anderen bleiben wir dadurch treue Bürger von Gottes Königreich. Wie könnten wir sonst mit gutem Gewissen predigen, dass nur Gottes Königreich die Probleme der Menschheit lösen kann?“
Abs. 19 „Das Ende der Regierungen kommt immer näher. Da wir zu Jehova und seinem Königreich stehen, brauchen wir uns daher nicht zu wundern, wenn sie uns gegenüber immer intoleranter werden. Jetzt ist also die Zeit, unsere Entschlossenheit zu stärken, in dieser zerstrittenen Welt neutral zu bleiben.“

 

Und in dem Buch „Frieden und Sicherheit – wie wirklich zu finden“ aus dem Jahr 1986, Kap. 11, Abs. 26, lesen wir:

 

„Einige mögen einwenden: „Aber viele Organisationen der Welt tun Gutes, arbeiten zum Schutz und für die Gesundheit, die Bildung und die Freiheit des Volkes.“ Es stimmt, dass gewisse Organisationen einige wenige Schwierigkeiten, unter denen das Volk zu leiden hat, vorübergehend beheben. Doch sie sind alle ein Teil der von Gott entfremdeten Welt. Und sie veranlassen die Menschen, ihre Aufmerksamkeit auf den Fortbestand des gegenwärtigen Systems der Dinge zu richten. Keine dieser Organisationen befürwortet Gottes Regierung über die Erde — das durch seinen Sohn regierte Königreich.“

 

Diese Belege mögen genügen, um zu zeigen, wie heuchlerisch die WTG ihren Anhängern gegenüber auftritt. Welche tatsächlichen Ziele die WTG in ihren OSZEs verfolgt, darüber gibt sie keine Auskunft, hier kann man nur spekulieren. Womit muss ein Zeuge Jehovas rechnen wenn er ebenfalls versucht über politische Aktivitäten die Welt etwas besser zu machen?

 

Ein Zeuge, der z. B. sein ihm zugestandenes Wahlrecht ausübt, muss damit rechnen, vor ein sogenanntes internes Rechtskomitee geladen zu werden. Um seinen Ausschluss zu vermeiden, muss er sein Handeln bereuen.

 

Das Gleiche passiert, wenn ein Zeuge Jehovas sich in einer staatlichen oder sozialen Einrichtung einbringt. Mit welcher Begründung beteiligt sich dann seine „Organisation“ – die Organisation Gottes - an Zusammenschlüssen wie NGOs der UNO?

825 Ansichten7 Kommentare

7 Comments


Ja, die Wachtturm-Organisation hat bekanntermaßen 2 Gesichter -- so wie der Janus.


Das erinnerte mich an das Buch:

https://www.amazon.de/Schwarzbuch-Wachtturmgesellschaft-verborgene-Januskopf-Will-ebook/dp/B007VLYHAK


Oder an das:

https://www.youtube.com/watch?v=HB-78No_7X0

sowie:

https://www.youtube.com/watch?v=aIKpGCx3gOo


und ausführlicher:

https://www.youtube.com/watch?v=5Vwmg9QCE28

Edited
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Replying to

"..wie deutsche Verkündiger aufgefordert wurden, gegen die Innenpolitik an den Kreml Briefe zu schreiben."...


Das ist Teil der "theokratischen Kriegsführung":


Die Generäle (feinen Herren) halten sich bedeckt und pflegen ihre Uniform (Garderobe),

und das Fussvolk wird in den Kampf geschickt.


Gehorsame und linientreue Kämpfer (Verkündiger) werden belohnt mit Auszeichnungen,

(z.B. stolz das Mikrofon halten), aufmüpfige Streiter, die das folgsame Strammstehen

nicht beherrschen, müssen erstmal Latrinen putzen (werden "ermuntert").


Wie sich die Bilder doch gleichen.......

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https://ifsh.de/file-CORE/documents/jahrbuch/01/Tudyka.pdf


Ich empfehle diese Information über "nichtstaatliche Organisationen und die OSZE",

um die Bedeutung der Begriffe besser zu verstehen als im vorstehenden Artikel, der diese Abkürzungen und Organisationen mitsamt der UNO recht unzutreffend durcheinanderwirbelt.


Die OSZE ist z.B. keine NGO und keine NGO kann "Mitglied" der OSZE sein. Die WTG ist auch nicht "in

OSZES". Eine recht hahnebüchene Darstellung, die die Verhältnisse nicht berücksichtigt und nur den Universalknüppel schwingt. Recherche geht anders.


Das ändert zwar nicht die Tatsache, dass sich die WTG nicht als politisch neutral verhält, aber die Zusammenhänge sind unzutreffend und damit die Argumentation recht hahnebüchen.


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bianta
bianta
Aug 17
Replying to

Zu: Die WTG war nicht "Mitglied in einer NGO", sondern hat SICH SELBST als NGO beim DPI (Department for Public Information) der U.N. registriert, um Zugang zur U.N.-Bibliothek zu erhalten.


Eine Überlegung, ich stelle sie einfach einmal zur Diskussion, was denkt ihr?

Ist der Zugang zur U.N.-Bibliothek ggf. rhetorisch gesehen eine vorgeschobene Begründung um die Verkündiger still zu halten? Wenn die Brüder schon dort anfragen, ob ihre Org dort registriert ist... fragt blos nicht weiter nach dem warum!

Damals war man im Innen- und Außenauftritt als Org noch nicht so frech wie man heute Spenden einfordert. Damals tat die Org das verdeckter und zurückhaltender. Wir getauften ZJ und ungetaufte Interessierte kannten die Mitglieder der LK noch nicht einmal, weder Namen…


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Lieber Bruder, das mit der WTG und der UNO hat damals Wellen geschlagen. Sie haben behauptet, dadurch die Bibliotheken der UNO nutzen zu können. Aber die Bibliotheken der UNO sind für jeden frei zugänglich. Das stand damals groß im Netz und das habe ich mir ausgedruckt und habe das unserem damaligen vorwitzführenden Aufnehmer ähhh vorsitzführendem Aufseher gezeigt. Sein erster Kommentar war, das lese ich nicht, das sind falsche Anschuldigungen. Dann meinte er nur noch, sie haben es erkannt und sich berichtigt. Augen zu und durch.


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