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Die vier Apokalyptischen Reiter und ihre Missverstandene Botschaft

Aktualisiert: 17. Feb. 2023

„Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen“ (Offenbarung 6, 2). Dieser erste Reiter ist bewaffnet mit dem Bogen eine Eroberers, einer Hinterhältigen Angrifswaffe und hat eine „Krone“ auf seinem Haupt. Im griechisch steht allerdings stephanos, was Lorbeer-Kranz bedeutet – in der Antike das Zeichen eines Siegers. Dieser siegende Reiter wird allerdings gerne, - auch von Jehovas Zeugen -, mit dem wiederkehrenden Christus von Kapitel 19 desselben Buches gleichgesetzt, weil auch er ein weißes Pferd reitet. Das ist eine klassische Fehldeutung. Der Unterschied zwischen den beiden Reitern besteht darin, dass der zweite Reiter von Kapitel 19 als Jesus Christus benannt wird welcher ein Schwert und eine Krone hat, und keinen Bogen und keinen Lorbeer-Kranz. Sein Name ist „Treu und Wahrhaftig, König der Könige  und Herr der Herren“
11 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. 12 Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst. 13 Und er war angetan mit einem Gewand, das in Blut getaucht war, und sein Name ist: Das Wort Gottes. 14 Und ihm folgten die Heere im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Seide. 15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, 16 und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren. Was den 1. Reiter auf dem weisen Pferd mit dem Siegeskranz betrifft, so glauben viele, er symbolisiere den Siegeszug des organisierten Christentums, der vor 2000 Jahren begann und in der Wiederkunft Christi gipfelt. Auch die WTG beansprucht den Sieg des 1. Reiter für sich und ihre Organisation. Jesus warnte davor das es solche falschen Messiasse auftreten, auch wenn sie nicht ausdrücklich betonen „Ich bin Jesus“. In dem parallelen Bericht bei Markus behaupten diese Betrüger: „Ich bin’s“ (Markus 13, 6). Oder sie würden sagen: „Ich bin der Auserwählte.“ Solche Menschen präsentieren sich als die Einzigen, welche die Antworten haben. Und es ist klar, dass eine erhebliche Zeitspanne vergehen muss, in der die vielen Betrüger aufsteigen und fallen. Dass jemand kommt und sich als ein Messias ausgibt, ist nicht das Zeichen, das den Jüngern die Wiederkunft Christi ankündigt. Ein falscher Messias fälscht die künftige Rolle des wahren Christus, der in Wahrheit allen Übeln der Menschheit ein Ende bereiten wird, wenn er wiederkommt. Aber natürlich ist eine Fälschung nicht leicht zu erkennen. Sie ist dem Original so nah, dass man sie für echt halten könnte, wenn man kein geübtes Auge hat. Deshalb warnte Jesus vor der Täuschung durch Menschen, die behaupten, von Gott besonders dazu auserwählt zu sein, zu führen. In den meisten Fällen kombiniert ein falscher Messias Aspekte von Religion und Politik miteinander in dem Bestreben, der Gesalbte zu werden. Ein Beispiel ist der römische Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert, dem die Christianisierung des Römischen Reichs zugutegehalten wird. Er ließ sich zwar erst kurz vor seinem Tod im Jahr 337 taufen, behauptete aber, er habe 25 Jahre davor eine besondere Offenbarung von Christus empfangen. Er, habe mit eigenen Augen oben am Himmel über der Sonne das Siegeszeichen des Kreuzes, aus Licht gebildet, und dabei die Worte gesehen: ,Durch dieses siege!‘“ Viele Jahre danach erzählte der Kaiser dem Geschichtsschreiber und Bischof Eusebius, Christus sei ihm in der folgenden Nacht erschienen und habe ihm geboten, das Kreuz auf seine Feldzeichen zu setzen. Später wurde behauptet, dies habe den Sieg gebracht, durch den er schließlich alleiniger römischer Kaiser wurde. Oberflächlich betrachtet erscheint es durchaus glaubwürdig, dass Konstantin die Erfüllung des weißen Reiters als siegreiches Christentum ist, doch in Wirklichkeit war er der zweifelhafte Vorkämpfer einer gefälschten Religion und selbst ein falscher Messias. Offensichtlich gereichte es ihm politisch zum Vorteil, den Glauben zu begünstigen. Im Jahr 312 hatte er begriffen, wie hilfreich die christliche Kirche sein konnte, und mit Hilfe eines Ministers für Kirchenangelegenheiten begann er hier zu intervenieren, so dass er die Einheit der Kirche fördern konnte. Dies war der Hintergrund seiner Rolle beim berühmten Konzil von Nizäa, das der Lösung theologischer Zwistigkeiten in der römisch-katholischen Kirche dienen sollte. Doch trotz seines scheinbaren Engagements für die Religion war er kurze Zeit danach an der Hinrichtung seiner Frau Fausta, seines Sohnes Crispus und seines Neffen Licinianus beteiligt. Jemand, der Christus nachfolgt, dürfte sich kaum so verhalten. Er sah sich bereits als Ausführungsorgan Christi auf Erden, doch gegen Ende seines Lebens war er wohl von religiösem Größenwahn gepackt und betrachtete sich selbst als „13. Apostel“. Nur ein kurzer Schritt lag zwischen dem Anspruch, Gottes Werkzeug und Gott selbst zu sein. Das  SCHRECKGESPENST DES KRIEGES Kommen wir nun zu dem 2. der vier Reiter, der das  SCHRECKGESPENST DES KRIEGES veranschaulicht. Als zweite Heimsuchung kündigte Jesus Kriege an die über die Erde kommen werde. Er warnte: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe“, und fügte hinzu:
„Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere“ (Matthäus 24, 4, 6–7a). Dies erklärt die Symbolik des zweiten Pferdes und seines Reiters. „Und als das zweite Siegel auftat, <…> kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben“ (Offenbarung 6, 3–4). Doch auch hier betonte Jesus, dass Konflikt und Krieg nicht unbedingt das Ende dieser Zeit anzeigen. Krieg gehört seit Urzeiten zum Wesen des Menschen. Jesus sagte, dass dies bis zum Ende so bleiben werde. Häufig folgt Krieg dem Auftreten eines falschen Messias, denn er ist eine Konsequenz falscher Behauptungen, verfehlten Denkens, irregeleiteter Politik und ruinöser Ideologien. Außerdem ist Krieg die Folge blinden Gehorsams gegenüber Führern, die von egozentrischen Ambitionen getrieben sind. Napoleon Bonaparte war vor allem ein Mann des Krieges. Seine Führung brachte das rote Pferd in vollem Galopp auf die Bühne der Welt. Zwischen 1792 und 1815 war Napoleons Frankreich im Krieg mit vier anderen Kolonialmächten: Spanien, den Niederlanden, Portugal und Großbritannien. Seine Angriffslust trieb seine Truppen in alle Welt. Wie so viele vor ihm gerierte sich Napoleon als Erlöser, doch seine Kriege brachten zwischen drei und 6,5 Millionen Menschen den Tod. Josef Stalins Bilanz im 20. Jahrhundert fiel eindeutig noch schlimmer aus. Gewalt im eigenen Land und Krieg gegen andere Länder kennzeichneten seine Herrschaft über die Sowjetunion. Die zynische Manipulation religiöser Empfindungen durch diesen Mann, der einst an einem Priesterseminar studierte, unterstreicht die Doppelzüngigkeit seines Regimes, das in schieren Zahlen gemessen vielleicht eines der mörderischsten der Menschheitsgeschichte war. Es gäbe noch viel über die Kriegslüsternheit und Gewalt anderer falscher Messiasse des 20. und 21. Jahrhunderts zu berichten, darunter Mussolini und Mao, Kambodschas Pol Pot und die Kim-Dynastie von Nordkorea. Die Geschichten wären stets die gleichen: totalitäre Gräuel, Freiheitsberaubung und gewaltsamer Tod für Millionen. Häufig kommt der rote Reiter im Gefolge eines falschen Messias; Christusfälschungen bringen totalen Krieg. Als Jesus diese beiden Entwicklungen erklärte, wollte er seinen Jüngern – und uns – auch verständlich machen, dass Menschen bestimmte Tendenzen haben. Wie Schafe folgen sie falschen Messiassen auf dem Weg der Täuschung und neigen dazu, Krieg als etwas Unvermeidbares zu akzeptieren. Denken wir an das deutsche Volk. Als Goebels im Sinne von Hitler fragte: "wollt ihr den totalen Krieg" riefen alle wie unter Hypnose: JA! Und heute? Ohne große Vorplanung hat Deutschland zur Aufrüstung der Bundeswehr 100 Milliarden Euro angekündigt. Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt, die Armee in einer "großen nationalen Kraftanstrengung" massiv aufzurüsten, - und zwar schon mit dem Haushalt 2022, der am 16. März verabschiedet wird. So schnell kann es gehen das dem Frieden geschuldete Grundsätze über Bord geworfen werden. Der Ukrainekonflikt und der rote Reiter offenbart einen weiteren Wesenszug des Menschen. „Konflikt wird unser altbekannte Vater bleiben – solange das Wesen des Menschen über Raum, Zeit und Kulturen hinweg konstant und unverändert bleibt.“ „Krieg ist ein ganz und gar menschliches Unterfangen.“ Diese waffenstarrende Welt gibt nicht nur Geld aus. Sie gibt den Schweiß ihrer Arbeiter aus, das Genie ihrer Wissenschaftler, die Hoffnungen ihrer Kinder. <…> Dies ist in Wahrheit überhaupt keine Art, zu leben. Unter der Wolke drohenden Krieges hängt die Menschheit an einem Kreuz aus Eisen.“ Zwei weitere Reiter kommen über die Erde – auf einem schwarzen und einem fahlen Pferd. Was sie für unsere Zeit bedeuten und ankündigen, behandelt die nächste Folge dieser zweiteiligen
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