top of page
  • Bruder

Des Heuchlers Art-Wasser predigen und Wein trinken !




LINK zum Video:


Wasser predigen und Wein trinken –mit diesem geflügelten Wort bringen wir zum Ausdruck, dass jemand sich heuchlerisch verhält, indem er zum Beispiel Verzicht oder Genügsamkeit fordert, selbst aber verschwenderisch oder genusssüchtig lebt.

Das Sprichwort verdankt seine Herkunft dem Gedicht "Ein Wintermärchen" aus Heinrich Heines Vers-Epos "Deutschland“


Ein Wintermärchen


Sie sang vom irdischen Jammertal,

von Freuden, die bald zerronnen,

vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,

verklärt in ewigen Wonnen.


Sie sang das alte Entsagungslied,

dass Eiapopeia vom Himmel,

womit man einlullt, wenn es greint,

das Volk, den großen Lümmel.


Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,

ich kenn' auch die Herren Verfasser;

ich weiß, sie tranken heimlich Wein

und predigten öffentlich Wasser.


Heinrich Heine lebte von 1797 – 1856 und war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts


Besonders den Würdenträgern der Kirchen wurde und wird bisweilen nachgesagt, dass sie diese Art der Heuchelei pflegen, und das ist sicherlich kein Vorurteil sondern auch heute noch Realität? Ein Problem ist, dass diese Menschen dies oft selbst nicht bemerken, weil sie die eigenen Schönfärbereien, oder besser gesagt „Lügen“, selbst glauben.


Nun ist es menschlich normal und verständlich wenn man selbst immer hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibt. Dies jemandem vorzuwerfen wäre moralischer Rigorismus. Aber wenn man selbst vergisst, wie fehlerhaft man ist, und die Fehler nur mehr bei den anderen sieht und mit den Finger auf sie zeigt, dann beginnt das Problem.

Diese Art der Heuchelei ist nicht nur ein Problem der Kirche, sondern auch der Politik. Jeder, der einer Kirche oder einem Staat vorsteht ist gefährdet, in diese Falle der Heuchelei zu tappen. Besonders dann, wenn er an seine „Untertanen oder Anhängern“ hohe Ansprüche stellt, welche er selbst nicht erfüllt.

Man kann viele Beispiele anführen, aus der Vergangenheit aber auch aus der Gegenwart. Wir erinnern uns an den Fall des Limburger Bischof Tebartz-van Elst, der 2014 zurücktreten musste, wegen des Skandals um die Kostenexplosion beim Bau seines neuen Bischofssitzes von rund 31 Millionen Euro. Heute kann die Öffentlichkeit die einstige Wohnung des Limburger Bischof Tebartz-van Elst besichtigen. Siehe HIER


Doch wie gesagt, besonders groß ist die Heuchelei, wenn sich Kirchenführer, wie die der Zeugen Jehovas, hinstellen und mit den Fingern auf Führer andere Kirchen zeigen um sich selbst als als ein Beispiel christlicher Bescheidenheit zu präsentieren. Tatsache ist aber das auch die Glieder der sogenannten „leitenden Körperschaft“ in ihrer Stellung Privilegien genießen, von denen der große Teil ihrer Schäfchen nur träumen kann.


In der Vorstellung eines Zeugen Jehovas verrichten die Glieder der „leitenden Körperschaft“ ihren Dienst wie jeder Bethelmitarbeiter für Verpflegung und Unterkunft, so wie ein Taschengeld von ca. 14,- $. Tatsächlich aber verfügen sie über ein Milliardenvermögen, über das sie entscheiden können, wie sie wollen. Sie können kaufen und verkaufen, ohne auch nur einem Glied der Versammlung öffentlich Rechenschaft abzulegen. Nicht das sie dieses Vermögen für persönliche oder private Dinge nutzen. Aber aus diesem Vermögen, über das sie verfügen ergeben sich Vorteile die sie nutzen und zuteilen können wem sie wollen.

Und besteht ein gewaltiger Unterschied Zwischen Anspruch und Wirklichkeit, und die Lebenssituation der Glieder der leitenden Körperschaft ist weit entfernt von dem, was Jesus und seine Jünger uns vorlebten.


Ganz anders ist die Situation der tausenden von freiwilligen Mitarbeitern weltweit, denn an dieser Stelle müssen wir der Frage nachgehen, wie es mit der sozialen Verantwortung der „Organisation Jehovas“ und deren Vertreter, die über ein Milliardenvermögen verfügen, für die vielen freiwilligen Helfer aus?

Wie sorgt man diejenigen, die eingeladen und ermuntert sich für viele Jahrzehnte als Vollzeit-Diener einzusetzen. Was passiert, wenn sich eine Organisation umstrukturiert und diese Menschen auf Grund dessen nun nicht mehr beschäftigen will, also nicht mehr für ihre Unterkunft, Ernährung und Kleidung aufkommen möchte.

Sie verlieren ab einem gewissen Alter ihren Status der Ordenszugehörigkeit, was bedeutet, das man sie ohne wirtschaftliche und soziale Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt entlässt. Die Organisation übernimmt ab einem bestimmten Alter keine wie auch immer geartete Verantwortung. Diese Vollzeit-Diener werden in der Regel einer Versammlung zugeteilt, in der Hoffnung das diese dann für diese sorgt und unterstützt, solange sie weiter eifrig als Vorbild dienen. Viele Verkündiger betrachten das als ihre christliche Pflicht.


Ganz anders sieht es aus, wenn jemand aus der Führungsriege - aus welchem Grund auch immer - entlassen wird. Als Beispiel diene hier der stille Abgang eines "Repräsentanten Gottes auf Erden" Anthony Morris.


Im Februar 2023, teilte man der weltweiten Bruderschaft der Zeugen Jehovas mit, das Anthony Morris kein Mitglied der leitenden Körperschaft mehr ist. Wohin der Anthony Morris, als ehemaliges Mitglied der Leitenden Körperschaft verschwunden ist und welchen goldenen Handschlag er bekommen hat wird in diesem Video gezeigt.

Es ist erwiesen, (siehe Video) dass die Wachtturm Gesellschaft sehr gut für Anthony Morris und seiner Frau weiterhin sorgt. Es ist natürlich nichts ehrenrühriges, wenn man einen alten Mann, wahrscheinlich mit einem Alkoholproblem und traurigen gebrochenen Träumen, nicht in die sprichwörtliche Wüste schickt.


Dennoch bleibt die Frage, warum normale Vollzeitdiener, die wegen Altersgründen ausscheiden müssen nicht auf ähnliche Weise versorgt. Wenn sie Glück haben und nicht bei Verwanden unterkommen die für sie sorgen bekommen sie ein Zimmer im Bethel und werden dort, ab einem gewissen Alter mit dem Nötigsten versorgt.


Wer bereit ist nachzuforschen wird feststellen das die Wachtturm- Gesellschaft am 28. März 2023 für 250.000 $ eine Doppelhaus-Hälfte für Morris gekauft hat, eine schnuckelige kleine Doppelhaus-Hälfte, und die auf den Namen von Anthony and Susan Morris übertragen hat. Allerdings wie es aussieht, nicht als Eigentum, sondern als Überlassung auf Lebenszeit. Diese Immobilie gehört zwar der Wachturm-Gesellschaft, aber Anthony und Susan Morris besitzen ein Wohnrecht auf Lebenszeit. Es gibt eine Grundbuchauszug aus den USA, der dies belegt.


Wie gesagt, an und für sich nichts Ehrenrühriges. Doch wer sich die Ansprachen von Morris als Mitglied der LK aus der Vergangenheit anhört, in denen er junge Menschen auffordert ein einfaches und genügsames Leben zu führen, auf Wohlstand und Bildung verzichten und sich voll und ganz für Jehova einzusetzen, der kommt nicht umhin an die Worte von Heinrich Heine zu denken:

Sie singen das alte Entsagungslied, dass Eiapopeia vom Himmel. Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, ich kenn' auch die Herren Verfasser; ich weiß, sie tranken heimlich Weinund predigten öffentlich Wasser.

Doch nicht nur religiöse Führer singen gerne das alte Entsagungslied. Auch unser Ex-Bundespräsident Joachim Gauck beherrscht dieses perfekt, wenn er sagt: Wir können auch einmal frieren für die Freiheit" https://www.youtube.com/watch?v=yTdxUl6GAAw


Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hält er es für sinnvoll und angebracht der Bevölkerung zuzumuten den Verluste an Wohlstand zu ertragen. Wörtlich, Zitat.


"Wir können auch einmal frieren für die Freiheit. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben."

Auf diese Weise wollte Gauck, aber auch andre Politiker den Menschen im Land Mut zusprechen. "Wir können und wir schaffen das. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben."

Dieser Satz erinnert mich mich erschreckend an die Entsagungs- und Eiapopeia-Lieder der WTG. Für Jehova und seiner Organisation lohnt es sich jetzt Opfer bringen, und auf ein schönes Leben in der Zukunft zu hoffen.


1.310 Ansichten35 Kommentare
bottom of page