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  • Bruder

Bald wieder Kongresszeit




Es ist bald wieder Kongresszeit bei Jehovas Zeugen und die Indoktrinationsmaschine läuft in den Film-Studios von Jehovas Zeugen schon seit Monaten auf Hochtouren.

Es gibt so viele neue Filmstudios von JW.Org, und da kommt natürlich auch immer wieder was für die Jüngsten raus, so wie dieses Musikvideo hier, dass wir uns gleich anhören werden, ja da müsst ihr mit mir durch in voller Länge, weil, wir müssen verstehen wie gefährlich und toxisch diese Musikvideos sind. Meines Erachtens geht es hier um Kindeswohlgefährdung.


Ich selbst habe meine 2 kleinen Kinder fast vier Jahrzehnte in dieser Organisation großgezogen. Sie haben sich taufen lassen und wir haben das volle Programm mitgenommen, alles, was diese Organisation an Lehr-Inhalte für Groß und Klein, zu bieten hatte, und wir waren leider sehr erfolgreich bis wir selbst aufwachten und erkannt haben „oh“ mein Gott wir sind hier in einem Kult, in einer Sekte gefangen, diese Organisation wird weder von Gott noch von Jesus geleitet. Zum Glück haben unsere zwei Kinder das schon vor uns Begriffen und sie waren heilfroh, dass ihre Eltern das auch endlich gecheckt haben. So konnten wir gemeinsam als Familie ausbrechen und von dieser Organisation trennen.

Dennoch, dass Trauma und die Indoktrination bleibt ein Leben lang. Deswegen mache ich besonders aufmerksam auf solche Kinderlieder, die mit einem beschwingten Beat, der wirklich Laune macht, so wie einer schönen Stimme und einem Gitarren-Rhythmus daher kommen, aber vom Inhalt toxisch und gefährlich sind.

Aber ihr könnt euch euer eigenes Bild machen. Hören wir uns das Musik-Video gemeinsam an und dann sage ich noch etwas dazu.


Ja, was soll ich sagen, alles was hier im Text erwähnt und so freudig dargestellt und vermittelt wird, habe ich mit meinen Kindern gemacht. Und wenn dieser Song auch fröhlich und begeisternd rüberkommt, der WTG ist es ernst mit den Botschaften, die sie hier vermittelt.


Wie gesagt, ich erinnere mich noch daran, als es hieß, wir fahren zum Kongress. Alles, was in diesem Lied besungen wird, haben Jehovas Zeugen ja freudig umzusetzen. Zu unserem Pflichtprogram gehörte, dass jeder aus der Familie seine theokratische Tasche zu packen hatte. Auch die Kinder wurden angehalten alles „Theokratische“ einzupacken, von der Bibel bis zum Notizblock. Die Kleinen, die noch nicht schreiben konnten, wurden angehalten ihre „Notizen“ in Bilder festzuhalten.


Ganz wichtig war die Plakette, die schon im Auto getragen werden sollte, das war so etwas wie ein Gesetz. Schon Wochen im Voraus wurde in den Zusammenkünften erklärt, wie wichtig so eine Plakette für das Zeugnisgeben ist, egal ob du mit dem Auto, Bus oder Bahn anreist.


Und immer wieder wurde die Pünktlichkeit betont. Sobald das Musikprogramm begann, so 10 Min. vor Programmbeginn, hatten unsere Kinder mit uns erwartungsvoll die Plätze einzunehmen, immer einen gehetzten Blick auf die Count-down-Uhr werfend, die groß über der Bühne hing und anzeigte wieviel Zeit man noch hatte, um pünktlich den Platz einzunehmen.


Auch ja, und dann das Musikprogramm, eine Qual für jeden Musikfreund. Ich beobachtete heimlich, wie sich mein ältester Sohn immer Watte in die Ohren steckte. Die Musikstücke dröhnte scheußlich über die Stadion-Lautsprecher. Wir waren erleichtert als wir diese 10 Min. Musik-Programm überstanden hatten. Wie gesagt, für jeden Musikfreund eine Zumutung.

Auch der Kampf um die Sitzplätze am ersten Tag war eine große Herausforderung für unsere „christliche Persönlichkeit“. Hier in diesem Video wird das alles sehr entspannt dargestellt, die Wirklichkeit sah anders aus. Mit 2 oder 3 kleinen Kinder im Schlepptau, vollgepackt mit Sitzkissen und Kühlbox mit Verpflegung für den ganzen Tag einen passenden Sitzplatz zu erkämpfen, dass war Stress pur.


Besonders schlimm hatten es Mütter, die mit vollgepackten Kinderwagen einen Platz suchten. Liebvollerweise hatte man für sie besondere Plätze im Stadion vorgesehen, (wo sie am wenigsten störten). Und dennoch gab es immer wieder Diskussionen mit den „liebevollen Ordnern“ wenn eine Mutter mit ihrem Kinderwagen einen Platz suchte der ihr besser zusagte. Natürlich gab es berechtigte Sicherheitsgründe für die Anweisungen, dennoch, ich will nur darauf hinweisen, so freudig wie in diesem Song dargestellt erlebten nur Alleinstehende oder Paare ohne Kinder die Kongresszeit.


Auch an die Reinigungsaktionen kann ich mich noch gut erinnern. Mit der gesamten Familie fuhren wir schon einen Tag früher los, um uns an der Reinigung der Stadien oder Hallen zu beteiligen. Unsere Brüder sollten eine saubere und würdige Anbetungsstätte vorfinden.


Der Zusammenhalt der Familie, wie er in diesem Lied besungen wird, ist sicherlich eine gute Sache. Aber der Zusammenhalt der Familie scheint für die Leitung der Zeugen nur dann gut und gesegnet zu sein, wenn alle aus der Familie gemeinsam einen Kongress besuchen um der „Belehrung Jehovas“ zu lauschen. Es wird erwartet das keiner zu Hause bleibt und den Kongress versäumt. Wer mit dem Gedanken spielte einen anderen Kongress zu besuchen, getrennt von der Familie, machte sich schon verdächtig.

Doch wie sieht es aus, wenn sich ein Glied der Familie ausgeschlossen wird oder von der Organisation trennt? Dann wird der Kontakt der Familien zu einem Aussteiger oder Ausgeschlossenen als eine Gefahr für den eigenen Glauben gesehen, dann werden Familienbande oder auch Freunde eiskalt getrennt.


Das ist auch der Grund warum ich die Textzeile „Freunde für die Ewigkeit“.

besonders schlimm empfinde, wird den Kinder doch suggeriert, wahre Freunde sind nur unter Jehovas Volk zu finden. Schon leichtfertig einen Kongress versäumen könnte ein Anzeichen für geistige Schwäche sein.

Natürlich werden verantwortungsbewusste Eltern darauf achten mit wem ihrer Kinder Umgang haben, aber hier geht es um sogenannte „Freunde für die Ewigkeit“. Im Weltbild der Kinder von Jehovas Zeugen finden alle Freundschaften mit Menschen, die nicht mit der Organisation Jehovas verbunden sind oder bleiben, spätestens in Harmagedon, ein jähes Ende.


Der Anspruch „Freunde für die Ewigkeit“ gaukelt Kindern vor, nur in Jehovas Organisation wirst du Freunde für die Ewigkeit finden. In Wirklichkeit aber sind Freundschaften unter Jehovas Zeugen nur bedingt, und zwar so lange bedingt, wie dein Freund ein Teil der Organisation bleibt. Sobald ein später als Erwachsener anders denkt ist es raus, dann ist es vorbei mit der Freundschafft für die Ewigkeit.


Aus diesem Grund halte ich es für äußerst gefährlich, wenn Kinder mit so einem Lied indoktriniert werden, damit sie von frühster Kindheit an zum Gehorsam gegenüber einer Organisation, die sich als Organisation Gottes darstellt, indoktriniert werden.

Alles, was diese Organisation ihnen zum Thema Sexualität, Bildung, Partnerwahl Kindererziehung im Namen Jesu vorschreibt, werden und sollen sie ungefiltert übernehmen.


Aber das ist noch nicht das Schlimmste, was an Indoktrination auf die Kinder zukommt, wenn sie einen Kongress besuchen. Weltweit haben Jehovas Zeugen Filmstudios errichtet um Kinder aber auch Erwachsenen mit hochqualitativ produzierten Videos zu Indoktrinieren. Die WTG hat die Macht der Bilder und der Musik erkannt, um Menschen zu beeinflussen. Besonders angsterzeugende Filme wie sie auf den Kongressen gezeigt werden, können an Kinderseelen großen Schaden anrichten. Einen Vorgeschmack was da auf Kinder zukommt liefert schon dieser Kongress-Trailer


Natürlich haben sich schon einig Zeugen-Eltern an die leitende Körperschaft gewandt und sich beschwert über die Gewalt-Scene, denen ihre Kinder auf den Kongressen ausgesetzt werden. Doch hauptsächlich waren es Kinderschutzorganisationen, welche die WTG verklagten, so dass sich Stephan Lett - Mitglieder der Leitenden Körperschaft - gezwungen sah, Stellung zu beziehen.


Seine Behauptung die WTG würde keine gewaltvollen Szenen, in denen Menschen getötet würden zeigen, ist leicht zu widerlegen. Sowohl die Kinderbücher als auch die Filme sind voller Gewaltdarstellungen und strafen seiner Behauptung Lüge. Hier einige Gewalt-Scenen wie sie auch auf den Kongressen gezeigt werden. Siehe hier am Ende des Videos: https://youtu.be/jy1zN8ze7ws


Stephan Lett behauptet auch, die Organisation glaube Gewalt-Scenen zeigen zu müssen, da Jehova dies so möchte. Jehova will das auch die Kinder wissen, was auf sie zukommt, wenn sie Jehova nicht gehorchen. Eltern werden extra aufgefordert die Publikationen und Filme der Organisation zu benutzen, um ihren Kindern ein "realistisches" Bild von Harmagedon zu vermitteln. Die im Video gezeigten Sequenzen sind auf JW.Org öffentlich zugänglich und werden bei der Belehrung der Kinder, sowohl bei öffentlichen Gelegenheiten als auch für die private Erziehung verwendet.


Man kann nur hoffen, dass die Behörden sich die Videos von Jehovas Zeugen, welche u.a. auf deren öffentlichen Massenveranstaltungen vorgetragen werden, überprüfen. Besonders weil alle Altersgruppen hier in der Zuschauerschaft vor riesigen Bildschirmen und oft mit einer einnehmenden Soundanlage sitzen.




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