Folgender Fall wurde mir heute zugetragen. Eine bettlägerige alte Schwester wird von ihrer Tochter seit Jahren versorgt und gepflegt. Die Tochter ist ausgeschlossen und wird beim Besuch einiger Brüder geflissentlich ignoriert, obwohl sie die Last und Mühe hat die Pflege nach einem Schlaganfall so mit sich bringt. Heute wurde der Schwester angetragen doch eine Vorsorge-Vollmacht auf einen Ältesten auszustellen, um im Eventualfall im Sinne der ZJ agieren zu können.
Dabei wurden diese Formalitäten schon längst familiär geregelt und alle nötigen Vollmachten den Familienangehörigen ausgestellt. Was mischen sich die Ältesten nun in Dinge ein, die sie gar nichts angehen? Vermutlich weil eine Ausgeschlossene nun darüber bestimmen kann, was mit der Mutter geschieht und sie auch bei einer Blutfrage nicht bestimmen können. Man stelle sich vor, fremde Menschen möchten aufgrund ihrer Ideologie die Entscheidungen treffen, die einzig die Familie bestimmen kann. Eine Dreistigkeit, die auch als solche von der Tochter empfunden wurde. Glücklicherweise hält die alte Schwester in diesem Fall zu ihrer Tochter, obwohl sie massiv gedrängt wurde und ihr mögliche Gefahren bei einer Weigerung aufgezeigt wurde (wieder diese Blutfrage). Eine solche Forderung nach Verfügungsgewalt muß natürlich zurückgewiesen werden, doch schon das Ansinnen als solches, ist illegitim und bringt Unfrieden in die Familie.
Wer einen Menschen pflegt, bezeugt große Liebe und verzichtet auf vieles im eigenen Leben zugunsten der Pflegeperson.
Wie Umsichtig und klug wenn auch noch alle Formalitäten geregelt sind!
Ja schämen sich diese "Brüder" nicht für ihr dreistes, schäbiges, unakzeptables Verhalten? Wie arrogant kann man sein? Da war so mancher Pharisäer ein Waisenknabe gegen die!!!!
Von der Einstellung Jesu haben die nicht das Geringste gelernt!
Es wäre angebracht, diese Tochter für ihre Liebe zur Mutter zu loben und zu fragen, ob man unterstützen kann. Unterstützen nicht durch schlau reden, sich einmischen, arrogant ignorieren, sondern durch Mal Mami zum Arzt fahren, Staub wischen, Essen machen, am Abend bettfertig machen usw.!!
Und ich an Mamis Stelle würde nicht dulden, dass diese "Brüder" meine Tochter, die sich um mich kümmert und pflegt, so behandeln. Wo bleibt da die Wertschätzung? Benutzt sie ihre Tochter nur um ihres Vorteils Willen? Denkt sie Gott sieht nicht, was die Tochter leistet, und was sie und die Zeugenbrüder sich leisten?
Wär die Tochter die Zeugin und die Mutter ausgeschlossen wäre es möglich, dass die lieber als Pionier einen guten Ruf bei den Zeugen hat und nicht mit einer Abtrünnigen ihre kostbare Zeit, die ja Jehova gewidmet werden muss, verschwendet. Die stirbt ja sowieso in Harmagedon, also sich nicht aufhalten lassen bei dem "wichtigen" Dienst. (Denkweise von Zeugen, nicht meine. Jedoch selbst schon so gehört!)
Matth. 23:23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht und das Erbarmen und den Glauben! Schlachterbibel, Studienausgabe 2000
Hi Footprint,
auch wir haben für die Mutter meiner Frau, die inzwischen 86 Jahre "jung" ist für den Fall der Fälle eine Patientenverfügung angefertigt, in der alles geregelt ist.
Die Frage zu dem von Dir berichteten Fall aus meiner Sicht wäre, haben die Älstesten sich denn auch an der Pflege in irgendeiner Form beteiligt oder können die nur formell klug reden? Betrachten die ihre Glaubensschwester als Leibeigene? Auch aus meiner Sicht eine Dreistigkeit, die man öffentlich machen sollte.
Lieber Footprint,
es ist zwar war, daß es gemäß den Aussagen des Paulus diese Ausschlussregeln gibt, aber ob sie richtig angewendet werden, bleibt immer noch zu klären.
Denn selbst wenn der Ausschluss zu Recht erfolgte, weil es galt einen bösen und reuelosen Sünder auszuschließen, um die Gemeinde als Ganzes vor "Sauerteig" zu bewahren, aber auch den Sünder vlt. zur Besinnung zu bringen, bleiben die familiären Bande bestehen. "Nicht einmal mit ihm zu essen..." kann sich also nicht auf solch eine Situation beziehen. Die göttlich legitimierte Familienbande kann damit nicht aufgehoben werden.
Somit sehe ich es auch als dreist und eine Frechheit an, wenn die Ältesten sich da in familiäre Angelegenheiten einmischen wollen, die längst geregelt sind!
Mal abgesehen davon, weshalb diese Schwester ausgeschlossen wurde. Oft sind es ja auch Abweichungen in Lehrfragen gewesen. Erinnert mich immer an eine Aussage eines Schwagers von mir, daß in seiner Versammlung sich jemand neu als ZJ hat taufen lassen. Dann aber bei ihm Fragen auftauchten und in einer Lehraussage eine andere Meinung und Sicht entwickelte. Der wurde dann deshalb ausgeschlossen. Es dauerte nicht lange, da verkündete die WTG selbst eine Änderung dieser Lehre.... Wenn man mal überlegt, welch ein Aufwand an Stunden aufgewendet werden muß, um jemanden überhaupt als ZJ zu taufen, ist das auch dieser Sicht und ökonomisch betrachtet ein Wahnwitz. Und alles mit einer Enge des Herzens und dem absoluten Gehorsam des selbst ernannten TuVSkl begrün det.
Eine Problematik, die leicht übersehen wird.