
VIDEO Link: https://www.youtube.com/watch?v=IoW2vR89oco
Was macht dich wertvoll für Jehova?
William Turner, Helfer des Dienstkomitees, spricht im Rahmen des biblischen Morgenprogramms über dieses Thema in typischer WTG-Manier. Aus Erfahrung weiß ich: Jehovas Organisation teilt Menschen in wertvoll und weniger wertvoll ein, anscheinend wie ihr Gott Jehova.
Schon der Titel muss jeden Christ befremden, denn welcher Mensch ist bei Gott besonders wertvoll? Sind nicht alle Menschen gleich wertvoll? Doch gemäß der Lehre der Zeugen Jehovas können und müssen „Diener Jehovas“ ihren Wert durch Leistung vor Gott steigern. Doch wie kann ein Mensch seinen Wert bei Gott steigern?
Nach meinem Verständnis ist der Mensch in Gottes Augen so viel wert, wie Gott selbst dafür bezahlt hat. Gemäß Johannes 3:16 sagte Jesus „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzig gezeugten Sohn für sie hin gab.“
Das heißt für mich: Jeder Mensch auf diesem Planeten ist vor Gott gleich wertvoll, und zwar so wertvoll, dass er diesen mit dem Opfer seines Sohnes erkauft hat. Der Wert des Menschen ist in Jesus Christus begründet, dem Zahlungsmittel Gottes, wenn man so will. Und diesem Wert kann und muss der Mensch auch nichts hinzufügen.
Und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Das, was William Turner uns hier sagt, entspricht nicht der Botschaft Jesu, sondern zu hundert Prozent dem Leistungsevangelium der Wachtturmgesellschaft.
Es handelt sich hierbei um ein falsches Evangelium. Das wahre Evangelium ist kein Aufruf zur Selbstverwirklichung oder Leistung, um von Gott anerkannt zu werden.
Auch in unserem täglichen Leben bestimmen wir den Wert einer Sache durch das, was wir bereit sind, dafür zu bezahlen. Jeder Mensch ist gleich wertvoll, weil Jesus mit seinem Leben für jeden, der sein Opfer demütig annimmt, bezahlt hat. In 1. Korinther 7:23 lesen wir:
„Ihr seid von Christus erkauft und bezahlt worden, deshalb gehört ihr ihm“ (gemäß der 'New Living Translation', einer gedankengenauen Bibelübersetzung).
Diese Gedanken sollten wir im Sinn behalten, wenn wir uns die Ausführungen des Redners zu dieser Frage anhören.
Das, was William Turner hier aufzählt – Dinge, die Menschen in den Augen Gottes wertvoll machen können – sind Eigenschaften und Tätigkeiten. Auch wenn er in seiner Ansprache den Gedanken vermittelt, solche Eigenschaften und Tätigkeiten wären nicht ausschlaggebend, so kommen diese Überlegungen einem Zeugen Jehovas dennoch sofort in den Sinn. Von daher ist es gut, das, was Herr Turner in seiner Ansprache sagt, zu hinterfragen.
Richtig: Der Apostel Petrus weist in 1. Petrus 3:4 darauf hin, dass der innere Mensch vor Gott kostbar ist. Dennoch ist dieser angeführte Text deplatziert. Warum? Es geht hier nicht um die grundsätzliche Frage „Was macht uns wertvoll in den Augen Gottes?“, sondern um die Frage, von welchem Wert Schmuck und Äußerlichkeiten sind.
Der Wert eines Menschen liegt in seiner Persönlichkeit, aber nicht in Äußerlichkeiten, und hängt schon gar nicht von Leistungen ab. Dem kann man zustimmen. Weiter verweist er auf Psalm 51:10, wo David um ein reines Herz bittet. Tatsächlich sind Davids Worte aus Psalm 51:10 zu diesem Thema aussagekräftiger, vorausgesetzt, man liest diesen Vers nicht nur in der Neuen-Welt-Übersetzung. Nehmen wir die Schlachterübersetzung, um zu verstehen, worum David hier wirklich bittet – Zitat:
„Entsündige mich, so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
Lass mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten!
Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.“
Wann also nur kann das Herz eines Menschen vor Gott rein sein bzw. wie wird ein Herz vor Gott rein? Wenn Gott uns ein reines Herz gibt. Die Schlachterübersetzung beantwortet diese Frage deutlicher und ausführlicher. Ein reines Herz ist ein Gott hingegebenes und durch die Annahme des Opfers Jesu ein sündloses und liebendes Herz. Wenn Gott die Herzen der Menschen prüft, dann stuft er sie nicht in wertvoll oder weniger wertvoll ein. Gott prüft die Herzen nicht, indem er auf ein Sündenkonto schaut, sondern er schaut auf jemandes Einstellung und Selbsteinschätzung – sprich: Die Einsicht, erkannt zu haben, dass man ein Sünder ist.
David sprach damals schon – genau wie später der Apostel Paulus – offen und ehrlich über die Herrschaft der Sünde über den Menschen, wobei sich Paulus selbst ehrlich mit einbezieht. Lasst uns den Inhalt seines Briefes an die Römer im Kapitel 7 betrachten. Im Vers 18 stellt er sich betreffende fest:
„Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu.
Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch.“
Obwohl Paulus dem Gesetz Gottes aus tiefster Überzeugung und mit Freude zustimmte, handelte er nach dem Gesetz der Sünde. Es ist das Gesetz der Sünde, das sein und auch unser aller Handeln bestimmt.
Es ist offensichtlich: Paulus spricht hier nicht von Sünden, die er vor seiner Taufe begangen hatte, so wie es die WTG lehrt. Er spricht von seinem aktuellen Stand vor Gott. Diese ehrliche Einschätzung führte dazu, dass er – obwohl Jude - bereit war, das Opfer Jesu anzunehmen, und erst dadurch bekam er ein reines Herz und wurde in den Augen Gottes wertvoll. Ganz anders klingt es, wenn die WTG von der Notwendigkeit eines reinen Herzens vor Gott spricht, damit Gott uns als wertvoll betrachtet.
Wie erwartet, betrachtet William Turner diese Frage natürlich durch die Brille des Leistungsevangeliums der WTG – Zitat:
„Wenn Jehova sieht, dass wir uns anstrengen, um ihm zu dienen, wird er uns helfen, jede Aufgabe zu meistern, die er und zuteilt.“
Hast du bemerkt, wie der Redner deine Anstrengung betont und behauptet, diese machten dich bei Jehova wertvoll? Gemäß dieser Logik liegt der Wert eines Menschen nicht in seiner Person an sich, sondern in seiner Dienstbereitschaft. Um das zu untermauern, erwähnt er drei Begebenheiten aus dem Leben von David.
Turner führt Beispiele aus dem sogenannten „Alten Testament“ an, aus den Tagen Davids. Natürlich ist auch das Alte Testamen für einen Christen von Bedeutung. Jedoch sollten wir uns in dieser Frage lieber an der im Neuen Testament übermittelten Lehre Jesu Christi orientieren.
„Wenn wir Jehova mit reinen Herzen dienen, gibt er uns, was wir brauchen, um seinen Willen auszuführen“ - mit dieser „Ermunterung“ beendet Turner seinen Vortrag.
Jedoch hat er den wichtigsten Lehrpunkt, der besonders im Neuen Testament erwähnt wird, in dieser Frage offenbar vergessen. Wer Gott mit reinem Herzen nahe sein möchte, muss das Opfer seines Sohnes annehmen – ER ist der Weg zum Vater, denn er sagte „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ – Johannes 15:5.
Herr Turner versäumte, auf die im Neuen Testaments bezeugte enge Verbindung eines Menschen mit Gott durch Christus hinzuweisen und redete somit am Thema vorbei. Stattdessen lief seine Argumentation wie immer in Richtung „Leistung und Opfer mit und für die Organisation Jehovas“.
Wer du auch bist – ob du an Gott glaubst oder nicht – du bist bei Gott wertvoll, und das hat unser Schöpfer dadurch deutlich gemacht, dass er für dich den höchsten Preis bezahlt hat.
Vielleicht lässt sich der eine oder andere Zeuge Jehovas helfen und sinnt einmal über diesen inspirierten Gedanken in Ruhe nach:
"Der falsche Weg
30 Was will ich nun damit sagen? Menschen aller Völker, die sich nicht darum bemüht haben, bei Gott Anerkennung zu finden, wurden von ihm angenommen, und zwar durch ihren Glauben an Jesus Christus.
31 Israel [[und Jehovas Zeugen ebenso]] aber, das sich so sehr bemühte, Gottes Gebote zu erfüllen, um dadurch vor Gott bestehen zu können, hat das Ziel des Gesetzes gerade nicht erreicht.
32 Warum eigentlich nicht? Weil die Israeliten [[und die Zeugen Jehovas]] nicht durch den Glauben an Christus, sondern durch ihre eigenen Leistungen Anerkennung bei Gott finden wollten. Deshalb wurde ihnen Christus zum Stein des Anstoßes.
33 So…
Was sind mit den Menschen die ständig Gutes tun, hilfsbereit sind und selbstlos? Diese Menschen aber nie zu Christus finden können da sie "Christen, ZJ" sehen und erleben, die alles Andere als ihren Nächsten lieben und Gutes tun? Geschweige denn ihren Feind lieben, ihre eigenen Eltern ignorieren? Trifft hier vielleicht "Blut an ihren Händen" zu, auf diese "Christen"?
Die Kinder Gottes sind bei Gott immer wertvoll. Aber Kinder des Teufels, wie es in der Versammlung der Zeugen Jehovas zuhauf gibt, weiss ich nicht ob sie dann wertvoll sind. Gott sieht in jedem Herzen. Die Manipulation die aus der Leitung des WTG ausgeht, lehrt den Mitmenschen auf eine falsche Fährte hin, ohne das sie es selbst merken. Es führt zu unnötigen Verhöhnungen und Verächtungen gegenüber andere Mitchristen sogar innerhalb einer gemeinsamen Familie.
Schaut was Eric hier zu sagen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=6a5Hk5yMSDg&t=20s
Shalom Obadja😀
Wonach beurteilt Gott einen Menschen? Nach seinen Leistungen = "Wert"?
Also da stimme ich erst einmal dem Leitartikel zu. Gott scheckt nicht ab wieviel Sünden wir getan haben und wieviel Gutes. Wobei bei den Juden in alter Zeit m.W. tatsächlich die Auffassung vertreten war, man könne mit guten Taten die schlechten aufwiegen...
Nein, so wie ich die Bibel verstehe, schaut Gott nach der Neigung des Herzens! So wie auch bzgl. der Zeit der Sintflut Gott bemerkte, daß die Neigung der meisten Menschen damals zum Schlechten und nicht zum Guten war mit entsprechenden Folgen (1. Mose 6:5-7). Und je nach Neigung des Herzens bringt man gute oder schlechte Taten hervor.
Und die gute Neigung des Herzens wird sichtbar, ob wir an…
Typisch in WTG-Manier mit heuchlerischem Manipulation!
Indem die „Diener Jehovas“ ihren Wert durch "Leistung" vor Gott steigern sollen.
Mehr Predigtdienst und so weiter und so fort. Der Clou dabei ist: diese WTG Spruch gilt für die Steigerung von Mitgliedern um an ihren Spendengeldern ranzukommen!!
Völlig richtig, wenn es im Artikel steht: "Herr Turner versäumte, auf die im Neuen Testaments bezeugte enge Verbindung eines Menschen mit Gott durch Christus hinzuweisen und redete somit am Thema vorbei."
Und zwar die enge Verbindung mit Gott durch unseren Erlöser und König Jesus Christus!
LG Obadja😀