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  • Bruder

Ewiges Leben - durch ein persönliches Bibelstudium?




Die WTG macht das persönliche Bibelstudium zur unabdingbaren Voraussetzung für jeden, der die Anerkennung Gottes erlangen möchte. Dabei wird erwartet, dass nur spezielle, von der WTG herausgebrachte Veröffentlichungen benutzt werden. Doch ist es überhaupt möglich, durch ein „persönliches Bibelstudium“, ein "gutes und persönliches Verhältnis zu Gott" aufzubauen? Wohl kaum, denn das widerspräche allem, was Jesus uns lehrte, als er sagte: „ ... niemand kommt zum Vater als nur durch mich!" Joh. 14:6


Um die Wichtigkeit des „Studiums“ für das ewige Leben zu untermauern, verfälscht die WTG sogar die Worte Jesu, aus Johannes 17:3, in ihrer NWÜ: “Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.”

Erkenntnis aufnehmen, also studieren, bedeutet angeblich „ewiges Leben“. Genauere Übersetzungen vermitteln uns einen total anderen Sinn von dem, was Jesus sagen wollte: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Nicht die Erkenntnis, sondern das Erkennen des wahren Gottes und seines Sohnes führt zum ewigen Leben. Dazu bedarf es keiner intellektuellen Leistung. Natürlich ist es gut, die Bibel zu lesen und es gibt viele Bibelstellen, die genau dazu ermuntern. Doch der Begriff „Studieren“ findet sich nirgends in der Bibel. Und auch der Gedanke, dass man durch das Studium der Bibel ewiges Leben erlangt, lässt sich mit der Bibel nicht belegen. Zeugen Jehovas wird eingeredet, sie könnten durch ein Studium ein „gutes Verhältnis zu Gott“ aufbauen. Doch tatsächlich dient das vorgegebene, intensive „persönliche Studium“, auf Grundlage der WT-Literatur, ausschließlich der Selbstindoktrination.

Im Wachtturm vom 15.3.1982, S. 20, Abs. 13 lässt die WTG, betreffs Studium ihrer Literatur, folgendes verlauten, Zitat: "Wenn wir Hiob nachahmen und ... in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft ... forschen, um mehr über die neuzeitliche Erfüllung des Wortes Gottes zu erfahren, wird es uns leichter fallen, in der Wahrheit ‘standhaft und unbeweglich’ zu bleiben."

Eine solche Verdrehung und Reduzierung des Begriffes „Bibelstudium“, auf die ausschließliche Beschäftigung mit WTG-Literatur, kann nur als manipulativ gewertet werden. Und inwiefern durch das "Forschen in der WTG-Literatur“ Hiob nachgeahmt wird, bleibt ein Geheimnis. Für Christen ist einzig die Bibel, im Zusammenwirken mit Gottes Heiligem Geist, Grundlage und Quelle echter Spiritualität und keine, von fehlbaren Menschen, herausgegebenen "Veröffentlichungen" und „Studienhilfsmittel“.

Für die Verwendung von Nachschlagewerken, die nicht aus der Produktion der WTG stammen, gilt seitens der Organisation folgendes: "Das ist für euch nicht nötig. Ihr braucht das nicht, denn wir haben euch diese Arbeit bereits abgenommen. Was wir euch geben, soll euch genug sein. Es ist sogar gefährlich für euch, da es von Gelehrten der 'bösen Christenheit' geschrieben wurde.“ Somit gilt für die WTG nur der auf ihre Verlagsprodukte eingeengte Tunnelblick, der alles ausblendet, was nicht aus organisationseigener Anfertigung stammt.

Demzufolge kann man das, von der WTG so bezeichnete persönliche Bibelstudium, kaum ein "echtes Studium der Heiligen Schrift“ nennen. Es gibt wohl kaum eine andere religiöse Organisation, die so sehr an der indoktrinären „Schulung“ ihrer Mitglieder interessiert ist.

Tatsächlich wird behauptet: „ ... die einzige wertvolle Bildung sei die durch Jehova und seine Organisation“, während „weltliche-Bildung“ verteufelt wird.

Was ist Indoktrination?

Indoktrination ist eine besonders vehemente und keinen Widerspruch duldende Belehrung. Diese geschieht durch gezielte Manipulation und gesteuerte Auswahl von Informationen, um bestimmte Lehren und Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten.

Die Informationsdarbietung ist einseitig und verzerrt und die verfügbaren Informationen sind zensiert. Tatsachen, die der Ideologie widersprechen, werden zurückgehalten.

Dabei wird mit raffinierten Taktiken das Selbstvertrauen und die eigene Urteilskraft angegriffen und zerstört. Die eigene Realitätswahrnehmung wird destabilisiert, um sie durch neue Wahrnehmungen zu ersetzen. Um eine erfolgreiche Indoktrination zu erreichen, hat die WTG zahlreiche Schulungseinrichtungen installiert.

Als Eliteschule für alle Zeugen Jehovas gilt die sogenannte Gileadschule. Die Gileadschule gestaltet sich als mehrmonatiger Intensivkurs, in dem hocheffizient absolut organisationstreue Leistungsträger herangezogen werden - eine Kaderschmiede der WTG. Die Einladung zu dieser Schule stellt eine der höchsten, erreichbaren Ehren für einen strebsamen Zeugen Jehovas dar. Ursprünglich wurden Gilead-Absolventen als Missionare in alle Welt gesandt. Heute werden diese vermehrt als hundertprozentige Elitezeugen in Problem-Versammlungen eingesetzt. Man begegnet einem Absolventen der Gileadschule mit Ehrfurcht und großem Respekt.

In der Monatssendung von JW Broadcasting, Juli 2018, wird die Studienmethode dieser Schule allen Zeugen als nachahmenswert empfohlen. Ein kurzer Einblick in die Abläufe dieser Eliteschule soll junge Zeugen motivieren, diese Schulung anzustreben.

Hören wir uns an, wie die Schüler mit Begeisterung den persönlichen Wert dieser Schulung für sich beschreiben und wir erkennen sofort, die Indoktrination hat gewirkt.

„Durch die Schulung der WTG konnte ich die Denkweise Jehovas besser verstehen.“ Wow! Was für eine Anmaßung. Jedem außenstehenden Beobachter wird klar: Hier handelt es sich um vorgegebene manipulative Aussagen. Ähnliches kann man in jeder Publikation der WTG nachlesen. Wenn die Schüler die Denkweise Gottes durch Schulung vermittelt bekommen, setzt das voraus, dass der Lehrer die Denkweise Gottes selbst versteht.



1.003 Ansichten17 Kommentare

17 comentários


ede.edelmuth
ede.edelmuth
07 de fev. de 2023

(Johannes 17:3) 3 Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.

Erkenntnis bedeutet im wesentlichen ein Vertrautsein mit Tatsachen aufgrund von persönlicher Erfahrung, von Beobachtung oder aufgrund eines Studiums. Die Bibel legt großen Nachdruck auf das Streben nach wahrer Erkenntnis und preist sie als einen Schatz, den man höher schätzen sollte als Gold (Spr 8:10; 20:15). Auch Jesus wies auf die Wichtigkeit hin, ihn und seinen Vater wirklich zu kennen, und in den Christlichen Griechischen Schriften wird wiederholt eindringlich darauf hingewiesen (Joh 17:3; Php 1:9; 2Pe 3:18).


Der eigentliche Quell der Erkenntnis ist Jehova. Von ihm stammt das Leben, und Leben…


Curtir
M.N.
10 de fev. de 2023
Respondendo a

Bist komplett neben der Spur, oh nicht Edelmütiger. Ich HATTE (Vergangenheit) "ein Problem mit "dem Sklaven'" - als ich noch ein JW.Org-indoktrinierter Borg war; ist schon länger nicht mehr der Fall. Und genau das - von meinen "alten Vorstellungen" als WTG-indoktrinierter, auf "den Sklaven" tunnelblickgefokusster Borg - habe ich mich KOMPLETT gelöst. Jetzt herrscht bei mir kristallene Klarheit. Hattu nix kapiert. "Ausrichten" tue ich mich jetzt gemäß Heb 12,2 an Jesus Christus - an keinem sich selbst ernannt habenden "Sklaven(treiber)". Das überlasse ich Dir, wobei ich mich natürlich sehr freuen würde, wenn auch Du endlich aufwachtest und klar sähest, um was für eine Witztruppe es sich bei Deinem "Sklaven(halter)" handelt.


"Probleme mit 'dem Sklavenboss'" hast eindeutig Du, da uns Du…


Curtir

Horst der alte
Horst der alte
07 de fev. de 2023

An Eternely Truth/ Schrat / Selberdenker:

Es heisst nicht "Seiten" sondern "Saiten" und in Form von Bianta hat Dir darauf endlich mal jemand richtig die Meinung gegeigt, die viele hier ob Deiner Oberlehrerhaftigkeit und Deiner Zeugen-Jehovas-Organisatons-Verteidigung teilen.

ER

Curtir

User nicht mehr vorhanden
User nicht mehr vorhanden
05 de fev. de 2023

Den Vater und den Sohn zu erkennen , bedeutet eben nicht ,, fortgesetzte Erkenntnis“ .


In Joh 17:3 heißt es :,, Das ist aber das ewige Leben , daß sie dich , den allein waren Gott , und den du gesandt hast , Jesus Christus , erkennen .“


Die Jünger Jesu erkannten den Herrn Jesus als denjenigen , der alles von seinem Vater empfangen hatte . Sie hatten erkannt , daß der Herr Jesus vom Vater ausgegangen war und die Autorität von seinem Vater erhalten hatte , allen , die ihm der Vater gegeben hatte , ewiges Leben zu geben . Dazu mußten sie nicht erst ,,Erkenntnis“ aufnehmen . In Joh 17:2 sagte der Herr im Gebet :,, Du has…


Curtir

ede.edelmuth
ede.edelmuth
05 de fev. de 2023

Was sonst?


Durch ein Studium der Bibel gebe ich zu erkennen, wem ich als meinen Gott vertraue, und dass ich bemüht bin, SEINEN Willen zu erkennen, um IHM zu folgen. Gott kann von uns erwarten, dass wir an IHM und seinem Wort interessiert sind, um zu lernen.


Was würde es in Gottes Augen bedeuten, wenn wir uns sperren, weitere Erkenntnis aus SEINEM Wort in uns aufnehmen? ER könnte den Eindruck bekommen, dass wir an IHM und seinem Wort nicht interessiert sind und wir es uns auf Kosten Jesu Opfer in unserer Sündhaftigkeit bequem machen wollen. Würde Gott diesen Menschen ewiges Leben geben wollen?


Auch in der neuen Ordnung ist ein stetiges Lernen bis zum Erreichen der Vollkommenheit unabdingbar. Anderenfalls würden…


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ede.edelmuth
ede.edelmuth
12 de fev. de 2023
Respondendo a

Guten Abend „unbekanntes“ Mitglied


Ob du es nun zugibst oder du, wie deine Mitstreiter fest und steif behaupten, nichts über den Vater und den Sohn hinzulernen wollt, so habt ihr während der gesamten Zeit, in der ihr euch mit den Argumenten beschäftigt habt, Dinge über den Vater und den Sohn gelernt, die euch zuvor unbekannt waren. Bereits, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, lernt man Dinge hinzu, die man nach eingehender Prüfung behält oder verwirft. Auch das ist eine wichtige Errkenntnis, die oft auf neuer Erkenntnis beruht.

Bereits bei der von euch so geschätzten Differenzierung der WTG-Argumente anhand des Wortes Gottes kann eine wertvolle Meinung verfestigt werden, auch wenn sie sich später als falsch herausstellen sollte. Dann weist du…


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M.N.
04 de fev. de 2023

Hallo Sopater,


Du äußerst einen sehr guten Gedanken, der mich sofort an das im AT verwendete "erkennen" erinnerte: "Adam ERKANNTE seine Frau ..." ("erkannte" = יָדַע jāda; in der LXX wiedergegeben mit ἔγνω égnō, Aorist Aktiv 3. Person von γινώσκω ginōskō, von dem unser bekanntes 'epígnōsis' abgeleitet ist).


Mußten Adam, Seth, Noah ... ihre Frauen erst einmal "erkennen" im Sinne von: Wer ist meine Frau überhaupt? Wie heißt sie, wie groß & schwer ist sie, Augenfarbe, Wünsche und Bedürfnisse ...? Also, erst einmal über ihre Frau LERNEN?


Jeder weiß, was damit gemeint ist. Es geht nicht um einen "Lern-PROZESS", sondern um ein "Sein", im Falle des "Erkennens" aufseiten der Patriarchen in Bezug auf ihre Frauen um ein "Beiwohnen" – im…


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bianta
bianta
05 de fev. de 2023
Respondendo a

Sehr scharf analysiert. Danke.

Die Schafe "erkennen" ihren Hirten. Joh 10:1-10

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